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Malware nur schwer zu finden: Bayer-Konzern im Fadenkreuz chinesischer Hacker

Die berüchtigte Hacker-Gruppe Winnti hat offenbar länger als ein Jahr den Leverkusener Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer attackiert. „Die Angreifer gingen hoch professionell vor und haben sich Zugänge zum Bayer-Netzwerk geschaffen“, sagte ein Sprecher. An der Schnittstelle vom Intranet zum Internet sei das Netzwerk bereits Anfang 2018 infiziert worden, um von dort aus Zugang zu weiteren Systemen zu erhalten. Ob dies gelungen sei und auf welche Informationen es die Hacker abgesehen hätten, wollte der Sprecher nicht preisgeben. Bayer habe umgehend Analyse- und Monitoring-Werkzeuge eingesetzt und das Löschen der Schadsoftware vorbereitet, jedoch nicht sofort eingegriffen, um das Verhalten der Hacker beobachten zu können: „Die infizierten Systeme hat unser Cyber Defense Center bewusst zunächst nicht bereinigt, um potenzielle Kommunikation der Angreifer analysieren zu können“, so der Bayer-Sprecher. Dabei ging der Konzern nach eigener Darstellung in enger Abstimmung mit dem Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen und der „Deutschen Cyber-Sicherheitsorganisation“ (DCSO) vor. Zur Abwehr von Cyber-Attacken hatte Bayer ebendiese 2015 gemeinsam mit BASF, der Allianz-Versicherung und Volkswagen gegründet. Ende März 2019 seien die Systeme schließlich bereinigt worden: „Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Angreifer nach unseren Erkenntnissen nicht aktiv geworden, um Informationen auszuleiten.“ Es sei jedoch nicht hundertprozentig auszuschließen, dass die Hacker Daten heruntergeladen hätten. Bayer betrachte die Infektion seines Netzwerks „als signifikanten Angriffsversuch auf das Unternehmen“, so der Sprecher: „Auch wenn es keine Evidenz für einen Datenverlust gibt, nehmen wir solche Angriffsversuche sehr ernst“. Experten vermuten, dass die Winnti-Spezialisten im Auftrag des chinesischen Staates arbeiten. Das macht die Sache auch politisch brisant. Seit Wochen wird hierzulande darüber diskutiert, ob im Zuge des Ausbaus der Mobilfunknetze mit dem neuen 5G-Standard das chinesische Unternehmen Huawei bei...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung