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"Man muss aufpassen": Goretzka verhängt sich Mucki-Stopp

Moussa Diaby hatte nur Augen für den Ball, aber Leon Goretzka hatte nur das Ziel, den Pass des Franzosen zu verhindern.

Also tat der 25-Jährige, was ihn nicht erst seit dem Restart auszeichnet: Goretzka presste, eroberte den Ball im Mittelfeld, zog wuchtig in Richtung Leverkusener Tor, schickte Kingsley Coman steil, der in der 27. Minute zum 1:1 traf.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff traf Goretzka aus 17 Metern dann selbst zum 2:1. "Es war ein wichtiges Tor", erklärte Goretzka, der den Ball auch auf Robert Lewandowski oder Serge Gnabry hätte spielen können, anschließend bei Sky: "Da lag Druck auf dem Kessel, dass er reingeht. Sonst hätte es, glaube ich, mit unseren Stürmern Ärger gegeben."

Flick hält große Stücke auf Goretzka

Für den FC Bayern war der 4:1-Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen der neunte Sieg in Folge. 90 Tore nach 30 Spielen ist zudem ein Rekordwert. Für den Mittelfeld-Allrounder war der Führungstreffer bereits das fünfte Saisontor, jedes davon erzielte er in der Rückrunde. Seine 96 Prozent Passquote war unter allen Feldspielern der Bestwert.

Aus der Startelf der Bayern ist der Ex-Schalker derzeit nicht mehr wegzudenken. Ohnehin hält Hansi Flick große Stücke auf ihn und hat auch schon vor dem Restart in allen wichtigen Spielen auf Goretzka gesetzt, sofern er hundertprozentig fit war. Gegen Leverkusen war Goretzka nun erneut ein wichtiger Erfolgsfaktor.

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"Wie wir zurückgekommen sind, hat damit zu tun, wie aggressiv wir gepresst haben und Ballgewinne hatten. Leon war daran maßgeblich beteiligt. Er hat Akzente gesetzt, die man braucht, wenn es mal nicht so läuft. Mit seiner Physis hat er eine wahnsinnige Präsenz auf dem Platz", lobte ihn Flick anschließend.

Dass Goretzka derzeit in der Form seines Lebens ist, verdankt er auch seiner neuen Mucki-Power, denn der einst schmächtige Mittelfeld-Schlacks ist deutlich breiter geworden. "Es war alles mit dem Trainerteam abgesprochen", betonte Goretzka nach Abpfiff, als er auf seine neue Mucki-Power angesprochen wurde, die er hauptsächlich im Fitnessraum seiner Münchner Wohnung erlangt hat - während der Corona-Pause.

Goretzka: "Man muss aufpassen"

Noch mehr zulegen will Goretzka allerdings nicht. "Man muss aufpassen, dass man es nicht übertreibt", stellte er klar. "Wir spielen Fußball, aber ich fühle mich aktuell sehr gut und gewappnet für 90 Minuten. Ich habe auch nicht an Geschwindigkeit verloren. Von daher ist es eine runde Sache." Wie viele Kilo er zugelegt hatte, wollte der deutsche Nationalspieler nicht verraten.

Dafür sprach er einmal mehr über das, was ihn derzeit auszeichnet. "Es gehört zu meinen Stärken, aus dem Mittelfeld heraus Torgefahr auszustrahlen", sagte Goretzka, der mit seinem selbstbewussten Spielstil auch seine Mitspieler antreibt: "Ohne die Zuschauer ist man darauf angewiesen, dass einen die Mitspieler pushen. Wir schaffen es gut, in den Modus zu kommen."

Vor allem Goretzka, der im kommenden Bundesliga-Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach wohl eine Position nach vorne rücken wird, da Thomas Müller gelbgesperrt fehlen wird.