Mangelwahre Lehrer: Mehr als 800 fehlen Portugal
Zu Beginn des Schuljahres fehlen an den portugiesischen Schulen rund 800 Lehrer. Es wird geschätzt, dass etwa 200.000 Schüler in mindestens einem Fach keinen Lehrer haben.
Mário Nogueira, Generalsekretär des nationalen Lehrerverbandes (Fenprof), sagte:
"Die Situation ist ernster als im letzten Jahr. Letztes Jahr wären es zu diesem Zeitpunkt etwa 100.000 [betroffene Schüler] gewesen, was schon sehr ernst war und sich natürlich noch verschlimmert hat, denn allein letztes Jahr gingen 3521 Lehrer in den Ruhestand und nur 700 bis 800 kamen neu ins System."
Niedrige Löhne und die hohe Arbeitsbelastung
Niedrige Löhne und die hohe Arbeitsbelastung haben dazu beigetragen, dass es nun schwierig ist, Lehrer zu finden. Tausende sind aus dem Beruf ausgestiegen.
"In den letzten sechs Jahren haben mehr als 14.500 Lehrer, und wir sprechen von einer Grundgesamtheit von 120.000 oder 130.000, also mehr als 10 Prozent der jungen, gut qualifizierten Lehrer den Beruf verlassen", so Nogueira.
Bis zum Jahr 2030 werden voraussichtlich noch rund 50.000 Lehrer das Bildungssystem verlassen, und es gibt nicht genügend Absolventen, um das zu kompensieren. Die Regierung hat bereits einen Plan aufgestellt, aber die Gewerkschaften weisen auf Mängel hin.
Related
Schlecht bezahlt und überlastet: Lehrer - ein Albtraumberuf?
Cascais in Portugal handelt: Bezahlbare Wohnungen für Lehrer
"Wir haben ein Problem mit der Überalterung des Berufsstandes", erklärt Nogueira. "Dieser Plan setzt stark darauf, Rentner zurückzuholen und Leute, die bereits 60, fast 70 Jahre alt sind, im Beruf zu halten und nicht in den Ruhestand zu schicken, indem man ihnen 750 € brutto zahlt. Das gefällt natürlich niemandem, oder? Die Leute sehnen sich danach, in Rente zu gehen."
Für die Regierung bedeutet das, dass die Gesetze über das Arbeitsverhältnis des Lehrpersonals überarbeitet werden müssen. Die erste Sitzung mit diesem Ziel wurde für den 21. Oktober angesetzt.