Mann aus Bayern bekommt ungewollt Pakete - und auch Amazon will sie nicht wiederhaben

Dutzende Pakete stapeln sich bei einem Mann aus Bayern, der seit Wochen Amazon-Retouren erhält, ohne etwas bestellt zu haben. Der Konzern erlaubt ihm, die Päckchen zu behalten - doch auf den Inhalt kann er verzichten.

Boxes of merchandise from shopping online
Bei einem Bayern stapelten sich irgendwann unbestellte Pakete - die auch Amazon nicht mehr wiederhaben wollte (Symbolbild: Getty Images)

Vor etwa vier Wochen landete das erste unerwünschte Paket bei Horst Bergmann im bayerischen Pürgen. Bestellt hatte er nichts, und da es sich offenbar um eine Retourensendung handelte, glaubte er an eine Verwechslung. Doch in den folgenden Tagen und Wochen kamen immer mehr Pakete bei ihm an, wie der ungewollte Empfänger dem Bayerischen Rundfunk mitteilte. Die meisten der Sendungen waren mit chinesischen Schriftzeichen versehen, einige davon mit Amazon-Logo auf der Verpackung.

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Als die Paket-Plage kein Ende nehmen wollte und beinahe täglich Post aus China bei ihm eintrudelte, wandte er sich schließlich an den Onlinehandel-Riesen. Der entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und versprach, sich der Sache anzunehmen.

Auch Amazon gibt auf: Bergmann darf die Pakete behalten

Bergmann schickte die Pakete auf eigene Rechnung zurück und bekam das Porto erstattet. Für mögliche zukünftige Sendungen stellte Amazon ihm Retouren-Aufkleber bereit. Doch auch die wurden der Paket-Flut nicht mehr Herr. Am Ende waren es 30 Pakete, die sich bei Bergmann stapelten.

Die Pakete wurden irgendwann zur Plage (Symbolbild: Getty Images)
Die Pakete wurden irgendwann zur Plage (Symbolbild: Getty Images)

Schließlich gab auch Amazon auf und teilte Bergmann mit, er dürfe die Ware behalten oder entsorgen. Auf den Inhalt der Päckchen, die er in der Brennholzhütte aufbewahrte, konnte der aber gut verzichten: In der Regel handelte es sich dabei um Billigware und Markenfälschungen aus China. Sogar ein gefakter Gucci-Schal sei in einem der Päckchen gewesen.

Das Rätsel bleibt ungeklärt

Da auch Jugendliche in der Nachbarschaft keine Lust auf Billig-Sneaker hatten und sinnloser Müll Bergmann zuwider ist, kontaktierte er erneut das Unternehmen Amazon, welches die Pakete von einem Postboten abholen ließ. Er hofft nun, dass die Paket-Flut ein Ende haben wird.

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Eine Erklärung für die mysteriösen Retouren hat Bergmann nicht erhalten. Vermutlich wurde die Ware über Amazon Marketplace gehandelt. Dort verkaufen diverse Händler Artikel, für die Amazon lediglich eine Provision bekommt. Warum ein Marketplace-Händler aus Fernost neuerdings die Adresse von Horst Bergmann verwendet, bleibt jedoch ein Rätsel.

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