Mann erleidet Schlaganfall: Pfefferspray statt Hilfe vom Polizisten

Das Auto von David Washington steht mitten auf einer Kreuzung, um ihn herum Polizisten, die ihn mit gezückter Waffe und Gebrüll auffordern, aus dem Auto auszusteigen. Als Washington jedoch nicht reagiert, greift Officer Shaun Jurgens rigoros zum Pfefferspray und sprüht es dem hilflosen Mann gut fünf Sekunden lang ins Gesicht.

Die Body-Cam eines Kollegen zeichnet das Geschehen aus nächster Nähe auf. Nach der Attacke mit dem Pfefferspray wird David Washington aus seinem Auto gezerrt. Wimmernd liegt er am Boden, versucht zu verstehen zu geben, dass er keine Luft bekommt. Auf ihm sitzen inzwischen drei Polizisten, die ihn mit Handschellen fesseln. Besonders tragisch: Wie das Lokalblatt "Fredericksburg Free Lance-Star" berichtet, hatte David Washington hinter seinem Steuer einen schweren Schlaganfall erlitten. Doch statt auf die Hilferufe des Fahrers zu reagieren, gab es seitens der Polizisten eine Ladung Pfefferspray. "Steig aus dem Auto oder ich werd' dich räuchern", schrie Shaun Jurgens den hilflosen Mann an.

Inzwischen hat Shaun Jurgens seinen Dienst quittiert, ein Fehlverhalten dementiert er allerdings. In einem offiziellen Statement bestätigt er, dass er alles Erdenkliche versucht habe, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Seiner Ansicht nach habe Washington unter Drogen gestanden und nach einer Waffe gegriffen. Das Polizeiamt von Fredericksburg hat sich unterdessen von der Handlung des Beamten distanziert, wie "NBC Washington" berichtet: "Die Gewaltanwendung, die Officer Jurgens während des Vorfalls mit Herrn Washington an den Tag gelegt hat, war nicht übereinstimmend mit der Ausbildung oder unseren Richtlinien."

David Washington ist unterdessen wieder zu Hause. Allerdings wird er sich nun unter anderem wegen Sachbeschädigung und Fahrens ohne gültigen Führerschein verantworten müssen. Bevor er sein Auto auf der Kreuzung zum Stehen gebracht hatte, hatte er sowohl ein Straßenschild als auch einen Jeep gerammt und beschädigt.