Mann lässt sich Mars-Rover-Tattoo stechen – und bemerkt einen gravierenden Fehler nicht

In den sozialen Medien ist ein Foto aufgetaucht, das für große Erheiterung sorgt. Auf dem Bild ist das Schultertattoo eines Mannes zu sehen. Der abgebildete Mars-Rover weicht nicht nur in Einzelheiten von der Realität ab.

“Das ging schnell!”

Der Autor und Journalist Charles Finch postete unlängst ein Foto auf seinem Twitter-Account, das sich zweifellos in die Liste missglückter Tätowierungen einreihen lässt. Es handelt sich dabei nicht um seine eigene Tätowierung. Wie er an das Foto gekommen ist, verrät Finch auch nicht. Stattdessen lässt er das Bild für sich sprechen.

Die letzten Worte auf der Haut verewigt

Das Tattoo zeigt einen Roboter, der vom Aussehen her an Wall-E aus dem gleichnamigen Pixar-Film erinnert. Doch der Spruch unter dem Roboter legt nahe, dass es sich um eine andere Gerätschaft handeln soll. In englischer Sprache steht dort geschrieben: “Meine Batterie ist fast leer und es wird dunkel.” Offenbar eine Anspielung auf den Mars-Rover “Opportunity” der NASA. Denn diese Worte waren verschiedenen Medienberichten zufolge die letzten Worte, die “Opportunity” vor seinem Verschwinden vom Radar an die Erde sandte.

Diese künstlerische Darstellung zeigt den Mars-Rover “Opportunity“. (Bild: NASA/JPL-Caltech)
Diese künstlerische Darstellung zeigt den Mars-Rover “Opportunity“. (Bild: NASA/JPL-Caltech)

Natürlich verwendete “Oppy”, wie der Mars Rover bei der NASA auch liebevoll genannt wurde, nicht Menschensprache, sondern schickte Daten zur Erde, die nahelegen, dass sein Batteriestand niedrig war und die Sonneneinstrahlung abnahm. Der Roboter wurde im Juni 2018 von einem Sandsturm auf dem Mars erfasst und hat seither keine Signale mehr gesendet. Am 13. Februar 2019 erklärte die NASA das Projekt für beendet.

Verwechslung mit Folgen

Das Problem bei der Tätowierung ist nun, dass es sich bei dem abgebildeten Mars-Rover nicht um “Opportunity” handelt. Denn dieser bezog seine Energie teilweise über ein Solarpanel. Ein solches fehlt dem tätowierten Roboter jedoch. Was wiederum vermuten lässt, dass es im Tattoostudio zu einer Verwechslung kam. Der auf der Schulter verewigte Mars-Rover gleicht nämlich dem Modell “Curiosity” – und der ist noch immer auf dem Mars unterwegs.

Der Mars Rover “Curiosity” sieht etwas anders aus als “Opportunity”. (Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)
Der Mars Rover “Curiosity” sieht etwas anders aus als “Opportunity”. (Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Im Gegensatz zu “Opportunity” wird “Curiosity” nicht mit Solarenergie betrieben, weswegen dem Roboter auch das Solarpanel fehlt. Das Modell wird stattdessen mit Nuklearenergie angetrieben. Weiter ist der “Kopf” anders zusammengesetzt. So verfügt “Curiosity” nur über ein “Auge”, also eine Kamera, “Opportunity” hingegen über zwei. Zudem weist “Opportunity” einen schnörkelloseren und auch längeren “Hals” auf. Generell wirkt der verstummte Roboter etwas aufgeräumter und minmalistischer als sein aktiver Kollege.

Ein kompletter Reinfall ist das Tattoo nicht. Das Zitat erinnert an “Opportunity”, das Bild würdigt “Curiosity”. Der Unglückliche hat damit auf gewisse Weise gleich zwei Erkundungsrobotern ein Denkmal gesetzt.

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