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Vier Verletzte bei versuchtem Terroranschlag in New York

Die Polizei hat einen Bereich in der Nähe des Times Square abgesperrt. Foto: Andres Kudacki
Die Polizei hat einen Bereich in der Nähe des Times Square abgesperrt. Foto: Andres Kudacki

Mitten im Berufsverkehr am Montagmorgen knallt es am New Yorker Times Square. Ein 27-Jähriger will sich mit einer Art Rohrbombe in die Luft sprengen. Es gibt vier Verletzte. Die Behörden sprechen von Terror.

New York (dpa) - Ein versuchter Terroranschlag nahe dem New Yorker Times Square hat die Millionenmetropole erschüttert. Ein 27 Jahre alter Mann habe mitten zur Hauptverkehrszeit versucht, sich mit Hilfe einer vermutlich selbstgebauten Rohrbombe in die Luft zu sprengen und dabei auch drei Parssanten verletzt.

Keiner der Verletzten schwebe in Lebensgefahr, teilten die Behörden bei einer Pressekonferenz weiter mit. Bürgermeister Bill de Blasio sprach von einer versuchten Terrorattacke.

Der Anschlag ereignete sich in Manhattan, in einem unterirdischen Verbindungstunnel zwischen dem Busbahnhof Port Authority - mit fast 70 Millionen Passagieren pro Jahr der betriebsamste Busbahnhof der Welt - und der U-Bahn-Station Times Square, der belebtesten in ganz New York. Der Tatverdächtige erlitt bei der Explosion Brand- und Schnittverletzungen an Händen und Oberkörper, wurde festgenommen und ins Krankenhaus gebracht, teilte die Polizei mit.

Berichte, wonach er aus Bangladesch stammen soll, wurden von offizieller Seite zunächst nicht bestätigt. Zwischen 2012 und 2015 hatte er nach Angaben der New Yorker Transportbehörde eine Fahrerlaubnis zur Personenbeförderung in der Stadt.

Der Mann habe die vermutlich selbstgebaute Bombe am Körper getragen und bewusst gezündet, hieß es von der Polizei. Es sei ein eher amateurhaft zusammengebauter Sprengsatz gewesen, sagte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. Nach Medienberichten soll der Mann im New Yorker Stadtteil Brooklyn zu Hause gewesen sein, wo viele Muslime wohnen. Die Befragung und Untersuchung des Mannes liefen, hieß es von der Polizei.

Außer dem Tatverdächtigen wurden drei Passanten, in deren Nähe sich die Explosion am Morgen ereignete, verletzt. Sie suchten mit Kopfschmerzen und Ohrgeräuschen vorsorglich das Krankenhaus auf. Sie seien aber dazu selbstständig in der Lage gewesen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ansonsten habe es keine nennenswerten Schäden gegeben, sagte New Yorks Bürgermeister De Blasio.

Der U-Bahn-Betrieb während des Berufsverkehrs am Morgen sei nur vorübergehend gestört gewesen. Bis auf die betroffene Station an der 42. Straße seien alle Züge und Busse wieder in Betrieb, sagte Cuomo. Der zeitweise gesperrte Busbahnhof wurde später wieder größtenteils geöffnet.

Der Gouverneur betonte, New York sei ein Symbol für Freiheit und Demokratie. «Das macht uns zu einem Ziel», sagte er mit Blick auf mögliche Terroranschläge. «Das ist die Realität New Yorks.» Er dankte Polizei und Rettungskräften für ihren Einsatz.

US-Präsident Donald Trump wurde «unmittelbar nach dem Geschehen über die Explosion unterrichtet», wie Sprecherin Sarah Sanders twitterte. Das Heimatschutzministerium unterstütze New York bei der Aufklärung des Anschlagsversuchs, teilte Ministerin Kirstjen Nielsen mit. «Die Amerikaner werden vom Terrorismus nicht genötigt werden und wir werden es nicht erlauben, dass das die neue Normalität ist.»

Der «Port Authority Bus Terminal» in Manhattan ist nach Angaben des Betreibers der meistgenutzte Busbahnhof der Welt. Mehr als 66 Millionen Menschen steigen dort pro Jahr ein oder aus. Das sind mehr Passagiere, als der Frankfurter Flughafen jährlich befördert. Der Busbahnhof liegt in der Nähe des Times Square und untersteht, wie viele Verkehrsmittel in der Stadt, der Hafenbehörde (englisch «Port Authority») von New York und New Jersey.