Mann setzt bei Rauchmelder-Test Wohnung in Brand

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Ein Hildesheimer misstraute seinem neuen Feuermelder. Beim Testen des Geräts brachte er sich in Lebensgefahr. Ein Nachbar und die Feuerwehr retteten ihn aus der brennenden Wohnung.

Ein 27-jähriger Hildesheimer traute seinem neuen Rauchmelder offenbar nicht zu, ein Feuer zu melden. Zwar hatte er das neu angeschaffte Gerät vorschriftsmäßig an der Decke seiner Einzimmerwohnung montiert, zweifelte aber offensichtlich an der Zuverlässigkeit. Um auf Nummer sicher zu gehen, zündete er deshalb ein kleines Blatt Papier an und hielt es unter den Rauchmelder.

Die Reaktion des jungen Mannes war dabei jedoch schneller als die des Rauchmelders. Weil das kleine Feuer schnell sehr heiß wurde, ließ er das Papier erschrocken fallen. Seinen Angaben zufolge landete es – ein Unglück kommt selten allein – in seinem vollen Papierkorb, der sofort Feuer fing.

Es zeigte sich, dass der Rauchmelder des Hildesheimers einwandfrei funktionierte: Der schrille Signalton schreckte die Mitbewohner des Mehrfamilienhauses in der Nähe des Bahnhofs auf. Er habe aus dem Fenster geschaut und dicke Rauchschwaden gesehen, erzählt Nachbar Enrico Ledonne. Daraufhin hätte er die Feuerwehr alarmiert und nach eigenen Angaben die Tür des 27-Jährigen eingetreten. „Ich schleppte ihn die Treppe runter“, gab er an.

Verdacht auf Rauchgasvergiftung

Exakt um 10:39 traf die Feuerwehr mit Einsatzleiter Marcus Illemann ein. Den 16 Einsatzkräften gelang es schnell, den Brand zu löschen. Dazu musste ein so genannter „Angriffstrupp“ mit einer Drehleiter von außen zur Wohnung im zweiten Obergeschoss vordringen. Ein zweiter ging in der verqualmten Dachgeschossohnung auf die Suche nach weiteren Personen, fand zum Glück aber keine weiteren Gefährdeten. Unterdessen wurde der junge Mann mit Atemwegsproblemen in einem Rettungswagen behandelt und anschließend wegen des Verdachts auf Rauchgasvergiftung in ein nahes Krankenhaus gefahren.

Für Christoph Meier von der Brandschutzerziehung der Berufsfeuerwehr Hildesheim wäre dieser Wohnungsbrand durchaus vermeidbar gewesen: „Alle Rauchmelder-Fabrikate haben einen Testknopf zur Funktionsüberprüfung. Das wäre die einfache Lösung gewesen.“ Mit Echtrauch brauche man deshalb nicht zu arbeiten. Warum der Testknopf in diesem Fall nicht genutzt wurde und warum es in dem Zimmer scheinbar mehrere Brandherde gegeben haben könnte, ermittelt derzeit die Polizei. Die Wohnung ist laut der Hildesheimer Allgemeinen vorerst unbewohnbar, der Sachschaden belaufe sich auf rund 20 000 Euro.

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Fotos: Feuerwehr Hldesheim

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