"Manta Manta: Zwoter Teil": Die Geschichte hinter dem Kult-Auto

Til Schweiger belebt seine Rolle als Auto-Proll in "Manta Manta: Zwoter Teil" wieder. Damit kriegt auch der titelgebende PS-Protagonist ein Comeback. Wie aus dem Opel Manta ein Kult-Auto wurde.

Kultauto in rot: Ein 1988er Opel Manta. Richtig berühmt wurde er allerdings in einer anderen Farbe. (Bild: National Motor Museum/Heritage Images/Getty Images)
Kult-Auto in rot: Ein 1988er Opel Manta. Richtig berühmt wurde er allerdings in einer anderen Farbe. (Bild: National Motor Museum/Heritage Images/Getty Images)

Zu den deutschen Achtziger- und frühen Neunzigerjahren gehören Manta-Witze wie Fön-Frisur, NDW und Lacoste-Polo-Hemden. Hier ein Klassiker: "Wie geht der kürzeste Manta-Witz? Steht ein Manta vor der Uni..." Das als prollig geltende Opel-Modell wurde nicht nur zur Zielscheibe von Schulhof-Komikern, sondern bekam mit "Manta Manta" sogar ein eigenes Film-Denkmal gesetzt. Doch wieso entstand der popkulturelle Kult eigentlich ausgerechnet um den Manta?

Manta: Das bekannteste Opel-Modell

Länger als die Manta-Modelle wurde bei Opel kein anderes Auto produziert. Nachdem die ersten Wagen der Manta B-Reihe 1975 vom Band rollten, baute der Rüsselsheimer Autohersteller den Manta dreizehn Jahre lang. Entstanden war der Manta als Coupé-Variante des Opel Ascona B, doch er stellte sich als deutlich populärer heraus. Vor allem Autobastler und Rennsport-Enthusiasten fanden Gefallen daran, ihre Mantas immer weiter aufzumotzen und zu tunen. Schnell entstanden in ganz (West-)Deutschland Fanclubs und der Kult um den Manta war geboren. Mehr als eine Million Mantas wurden insgesamt gebaut, im August 1988 wurde die Produktion schließlich eingestellt.

Nicht nur zum Rennauto, sondern auch als Picknickdecke eignet sich der Manta für Bertie (Til Schweiger) und seine Freundin Uschi (Tina Ruland) (Bild: RTL+)
Nicht nur zum Rennauto, sondern auch als Picknickdecke eignet sich der Manta für Bertie (Til Schweiger) und seine Freundin Uschi (Tina Ruland). (Bild: RTL+)

Im Jahr 2021 stellte Opel ein E-Auto mit der Karosserie und dem Fahrwerk des Manta A her. Auch im Innenraum wurden Anlehnungen des Klassikers übernommen. Doch ob der GSe Elektromod das gleiche Motor-Röhren hinbekommt, das Manta-Fans so lieben, ist eher zweifelhaft.

"Boah ey" - Der Sterotyp Manta

Die Geschichte des Kult-Autos endete mit der Einstellung der Original-Produktion noch lange nicht. Um den Manta hatte sich längst eine ganze Reihe an Klischees entwickelt, die einerseits zum Symbol für einen bestimmten Typus Mensch wurden, andererseits selbstironisch von Manta-Fahrer*innen verstärkt wurden. Zu einem Manta gehörte natürlich der Spoiler, der Fuchsschwanz an der Antenne, eine möglichst laute Stereoanlage und das tiefergelegte Fahrwerk. Drinnen saß dem Klischee nach ein prolliger Macho in Unterhemd und Cowboystiefeln und daneben eine vollbusige Blondine, stereotypisch Frisörin von Beruf. Das Ganze wurde in der Regel dann auch noch dem Ruhrpott und dem entsprechenden Dialekt zugeordnet. Soweit, so flach.

"Manta Manta": Ein filmisches Denkmal

Weder Mantas noch Männer sind ohne Macken. Hier qualmt es heftig zwischen Gerd (Stefan Gebelhoff, l.) und Bertie. (Bild: RTL+)
Weder Mantas noch Männer sind ohne Macken. Hier qualmt es heftig zwischen Gerd (Stefan Gebelhoff, l.) und Bertie. (Bild: RTL+)

Im Jahr 1991 kamen gleich zwei Filme in die deutschen Kino, deren Hauptdarsteller vier Reifen besaßen. Kurz vor der Til Schweiger Komödie "Manta Manta" lief auch noch "Manta - Der Film" an. Der hatte allerdings nicht den gleichen kommerziellen Erfolg wie der erstgenannte, obwohl sogar Helge Schneider einen Gastauftritt darin hatte. Die Hauptakteure in beiden Filmen waren aber ohnehin nicht die menschlichen Schauspieler*innen, sondern der PS-starke Opel - und die Klischees, die jede*r sofort mit dem Manta verband.

Nicht nur in den beiden Filmen fanden diese Klischees Eingang. Die Band "Norbert und die Feiglinge" schufen mit "Manta" die Hymne zum Auto: "Ich fahr ja den Manta, das ist ein starker Bock/ da drinne werd ich zum Panther und fahr andauernd um den Block..."

Im ersten Teil von "Manta Manta" geht es um die Freundschaft von Bertie (Til Schweiger) und Gerd (Steffen Gebelhoff) und Berties Beziehung zu Uschi (Tina Ruland). Und natürlich um Autos. Wie es Bertie und Uschi in der Zwischenzeit ergangen ist, erfahren die Zuschauer*innen nun in "Manta Manta: Zwoter Teil". Soviel sei verraten: Bertie hat Geldprobleme und droht, seine Autowerkstatt zu verlieren. Damit das verhindert wird, kann nur eines helfen: Ein Sieg bei einem Autorennen...

"Manta Manta: Zwoter Teil"-Premiere: Luna Schweiger trägt nur Hose

Lange war nicht klar, ob es wirklich zu einer Fortsetzung kommen würde, obwohl die Darsteller*innen um Schweiger immer wieder ihr Interesse betont hatten. Der Tod von Produzent Bernd Eichinger erschwerte die Verhandlungen um das Projekt noch einmal. Doch schließlich begannen im Sommer 2022 die Dreharbeiten zum zweiten Teil.

Am 30. März kommt "Manta Manta: Zwoter Teil" nun in die deutschen Kinos.

Im Trailer sagt Bertie: "Autos bedeuten Freiheit. Und ich liebe Freiheit." Beworben wird "Manta Manta: Zwoter Teil" mit "Der Film, auf den die Nation 30 Jahre gewartet hat". So richtig zeitgemäß kommt einem das alles trotz schweiger'schem Weichzeichner nicht mehr vor, Nostalgie pur dagegen darf für alle Fans der 80er und 90er erwartet werden.

Na gut, einer zum Abschluss geht noch: "Ein Manta-Fahrer fährt im Wald gegen einen Baum. Totalschaden. Er steigt aus und sagt: 'Und ich hab' noch gehupt!'" Wer jetzt gelacht hat, dürfte sich auch an der Neuauflage des Films erfreuen.

Im Video: "Manta, Manta 2" - Mehr als 11.000 Bewerbungen für Komparsen-Rollen