Mark Zuckerberg verurteilt Gewalt in Charlottesville und zieht Konsequenzen

Mark Zuckerberg verurteilt Gewalt in Charlottesville und zieht Konsequenzen

Vier Tage nach den Eskalationen in Charlottesville, die für eine Gegendemonstrantin tödlich endeten, meldet sich nun auch Mark Zuckerberg zu Wort. Der Facebook-Chef verurteilt in einem Post am Mittwoch die Gewalt und verspricht nun Maßnahmen für sein soziales Netzwerk zu ergreifen.

"Wir sind nicht geboren, um einander zu hassen. Wir sind nicht mit extremen Sichtweise geboren", beginnt Mark Zuckerberg sein Statement auf Facebook und schreibt zudem: "Wir können vielleicht nicht jedes Problem lösen, aber wir tragen die ganze Verantwortung, alles in unserer Macht stehende zu tun. Ich glaube, wir können etwas gegen die Teile unserer Kultur unternehmen, die Menschen beibringt, andere zu hassen."

Es sei kein Platz für Hass in einer Gemeinschaft wie Facebook, erklärt Mark Zuckerberg und verspricht daher: "Im Zusammenhang mit weiteren Kundgebungen werden wir die Situation im Auge behalten und Drohungen körperlicher Gewalt sofort löschen." Allerdings gibt der Facebook-CEO den Nutzern auch zu bedenken: "Wir werden nicht immer perfekt sein, aber ihr habt mein Wort, dass wir daran arbeiten, Facebook zu einem Ort zu machen, an dem sich jeder sicher fühlt." Für den jüdischen Unternehmer ist die Tatsache nämlich, dass man immer noch erwähnen muss, dass Neo-Nazis und andere Rechte falsch liegen, einfach erschreckend. "Als ob das nicht offensichtlich wäre", so Mark Zuckerberg.

Ungewohnt deutliche Worte, die der Facebook-Chef, in seinem Statement findet. Dabei war das nicht immer so. In den vergangenen Jahren gerieten Facebook und andere soziale Netzwerke zunehmend in die Kritik, nicht genug gegen Hassreden zu unternehmen. Nach dem Terroranschlag in London im Juni diesen Jahres kritisierte Premierministerin Theresa May Web-Konzerne wie Facebook, Menschen mit gewalttätigen Ansichten einen "sicheren Raum" zu bieten.

In Deutschland hingegen wurde im Juni das sogenannte Netzwerkdurchsetzungsgesetz beschlossen. Demnach sollen Online-Netzwerke wie Facebook, Twitter und YouTube "offenkundig strafbare Inhalte" binnen 24 Stunden nach dem Hinweis löschen. Dem "verbalen Faustrecht" im Internet solle so Einhalt geboten werden, so Justizminister Heiko Maas.