Markus Lanz: Die Ära Trump zwischen Hetze, Korruption und Fortschritt

Bei Markus Lanz sprach unter anderem Journalist Elmar Theveßen (l.) über das System und den Erfolg von Donald Trump. (Bild: Screenshot/ZDF)
Bei Markus Lanz sprach unter anderem Journalist Elmar Theveßen (l.) über das System und den Erfolg von Donald Trump. (Bild: Screenshot/ZDF)

Donald Trump spaltet sein Land: Die Eliten häufen Geld, während er selbst die breite Bevölkerung gegeneinander aufhetzt, klagt unter anderem Finanzexpertin Sandra Navidi bei Markus Lanz am Dienstagabend an, als gerade die Kongresswahlen in den USA liefen.

Die Ära Trump: Unter anderem diesem Thema widmete sich die aktuelle Sendung von Markus Lanz. Journalist Elmar Theveßen weist darin gleich zu Anfang auf einen gewissen Stillstand im politischen System der USA in den letzten Jahren hin. Darin sei auch der Erfolg Donald Trumps bei der Präsidentenwahl 2016 begründet.

Der Erfolg Trumps

“Der erste Satz war der entscheidende. Er hat gesagt: Schluss mit dem leeren Geschwätz. Wir handeln, ich handle”, damit spielt der Journalist auf einen eingangs in der Sendung gezeigten Film an, in dem Donald Trump diesen Satz sagte. Den Inhalt dessen hätten Trump viele Amerikaner abgenommen und ihn deshalb gewählt.

Seither habe die Polarisierung extrem zugenommen, findet Finanzexpertin Sandra Navidi. “Donald Trump arbeitet daran auch ganz aktiv, verschiedene Segmente der Gesellschaft gegeneinander aufzubringen”, erklärte sie bei Markus Lanz. Es könne durchaus zu einer Konfrontation kommen.

Auf die Taktik des US-Präsidenten reingefallen

Unter US-Präsident Obama sei ein Gefühl entstanden, dass sich um Minderheiten gekümmert würde, erklärt dann Elmar Theveßen den Hintergrund. Doch Donald Trump hätte der US-amerikanischen Bevölkerung in der für ihn typischen einfachen Sprache vermittelt, dass er die Politik im Land anders gestalten wolle. Das hätten im die Amerikaner abgenommen und ihm so Vertrauen geschenkt, erklärt der Journalist weiter.

Thema bei Markus Lanz war unter anderem die Ära Trump. Finanzexpertin Sandra Navidi (2.v.r.) berichtete über ihre Eindrücke von der Wall Street. (Bild: Screenshot/ZDF)
Thema bei Markus Lanz war unter anderem die Ära Trump. Finanzexpertin Sandra Navidi (2.v.r.) berichtete über ihre Eindrücke von der Wall Street. (Bild: Screenshot/ZDF)

Sandra Navidi geht einen Schritt weiter und meint, die Menschen seien auf die Taktik des amtierenden US-Präsidenten hereingefallen. “Donald Trump weckt Ängste, er teilt und herrscht, weil er kein wirklich guter Regierungschef ist”, so die Expertin.

Wall Street gegen Trump

Sandra Navidi gibt sodann einen Einblick hinter die Kulissen der US-Finanzwelt. “Die Leute an der Wall Street, aber auch Firmenchefs großer internationaler Konzerne sprechen sich negativ über Trump aus. Sie halten nichts von ihm, sie nehmen ihn nicht ernst. Aber sie wagen es nicht, sich gegen ihn zu äußern”, erklärt sie mit Blick auf die Angst vor möglichen Tweets und drohenden Boykottaufrufen seitens des US-Präsidenten. Das Kuriose laut Navidi: Die Bevölkerung sei nicht etwa negativ gegenüber der Elite des Landes eingestellt, sondern werde vielmehr systematisch von Trump unter- bzw. gegeneinander aufgehetzt.

Elmar Theveßen warnt indes davor, nur auf Donald Trump zu schauen. Nicht alle Republikaner seien wie er, würden seine Meinung teilen. Die USA seien durchaus auch fortschrittlich. “Oklahoma als Staat geht es gut, 3,9 Prozent Arbeitslosigkeit nur, eine sehr geringe Quote. Die Wirtschaft boomt. Das ist ein Energiestaat: Öl, Gas, aber auch erneuerbare Energien”, erklärt der Journalist mit Blick auf einen funktionierenden, republikanisch geführten Bundesstaat.

Im politischen System allerdings, vor allem in Washington, würden jedoch fleißig Netze im politischen System gewoben, berichtet Sandra Navidi. “Man schließt Deals oft am Rande der Legalität”, erklärt sie in der Sendung. Auf diese Weise gerate genau dieses System in Schieflage. “Das ist auch ein Grund, warum der Kongress Donald Trump schützt, nicht nur weil er ihre Interessen vertritt, sondern auch weil sie Geld genommen haben”, klagt die Expertin an. Damit sei Korruption ein Problem, vielleicht auch für die nächsten zwei Jahre. So lange dauert Donald Trumps reguläre Amtszeit noch.