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Markus Lanz: Macron, der Frauenpräsident

Elisabeth Raether: Schöne Frau – kluge Thesen. Manche Männer kommen auf diese Kombi noch immer nicht klar (Bild: Screenshot/ZDF)
Elisabeth Raether: Schöne Frau – kluge Thesen. Manche Männer kommen auf diese Kombi noch immer nicht klar (Bild: Screenshot/ZDF)

Frankreichs Macron ist ein „Frauenpräsident“, finden die Männer bei Markus Lanz – und sprechen dadurch klugen Frauen ihre Urteilsfähigkeit ab.

Gestern zu Gast bei Markus Lanz: Journalist Theo Koll, Journalistin Elisabeth Raether, Neurowissenschaftlerin Franca Parianen, Schauspieler Günther Maria Halmer und der Arzt Professor Andreas Michalsen.

Es war mal wieder eine dieser Talkrunden, in denen eine kluge Frau politisches Geschehen reflektiert – nur um dann von den männlichen Gesprächskollegen auf ihre Weiblichkeit reduziert zu werden.

Emmanuel Macron hat gut abgeschnitten bei der Wahl in Frankreich. Besser als erwartet sogar, das hat kaum einer kommen sehen. Ein Szenario, das wir von vergangenen Wahlprognosen erst mal so kennen, trotzdem bedarf es einer Analyse.

Elisabeth Raether, die sich schon lange mit der Frankreich-Politik auseinandersetzt, war daher nicht ihrer Kochkolumne wegen bei Markus Lanz geladen. Raether ist jung. 1979 geboren und arbeitet seit 2010 für die ZEIT, seit 2016 ist sie Redakteurin im Politik-Ressort. Raether ist hübsch. Für manche scheint das Grund allein zu sein, sie nicht ernst zu nehmen. Ihre Einschätzung zu Frankreichs Präsidentschaftskandidaten Marine Le Pen und Emmanuel Macron, basiert nicht alleine auf harten Fakten, sondern auch auf psychologischen Komponenten.

“En Marche” als Start-up-Partei?

Wie konnte Macron – quasi aus dem nichts – so erfolgreich werden? Ihr Kollege Theo Koll sagt: „Das ist keine Partei, das ist ein Start-Up.“ Raether sagt: „Er hat ein Charisma, das man nicht so oft trifft.“ Lanz bittet sie darauf mehr einzugehen. Was ist die Faszination, die von dem Menschen ausgeht? Macron, so Raether, „Guckt den Leuten tief in die Augen, dann senkt er die Stimme und stellt ihnen eine Frage. Alle Leute finden’s super, wenn man ihnen Fragen stellt.“ Koll sagt, dass der Präsident in Frankreich immer noch König ist und dass Hollande das nicht verstanden habe. Macron hingegen, gehe auf die Leute zu, „er schließt sie auf.“

Das ist erst mal nur eine zwischenmenschliche Beobachtung, keine rein weibliche. Aber natürlich wird es ihr genauso ausgelegt. „Old Knitterface“ Günther Maria Halmer, der sich immer wieder ungefragt ins Gespräch einmischt, schießt von der Seite: „Sie sehen sehr glücklich aus.“ Lanz daraufhin: „Sie merken schon, Macron ist so ein Frauenpräsident.“ Nur um dann, Fähnchen im Wind, das er ist, nachzuschieben, er fände den ja auch gut.

Elisabeth Raether steht hier mehr ihren Mann, als die Männer in der Runde es vermögen. Belächelt wird sie trotzdem. Das nervt. (ah)

Im Video: 5 Fakten zu Macron und Le Pen