Marokkanische Polizei hindert Hunderte an der Einreise in die spanische Enklave Ceuta
Die marokkanische Polizei hat Hunderte Migranten an der Einreise in die spanische Enklave Ceuta gehindert. Zuvor war es Dutzenden gelungen, den ersten Grenzzaun zwischen Marokko und dem EU-Gebiet zu überwinden.
Hunderte Menschen sind einem Aufruf in den sozialen Medien gefolgt, den Grenzzaun gemeinsam zu durchbrechen.
Die spanische Nachrichtenagentur EFE meldete, dass es sich bei den jungen Migranten überwiegend um marokkanische Staatsangehörige handelte, einige aber auch aus anderen Teilen Afrikas stammten.
Die beiden spanischen Enklaven Ceuta und Melilla sind die einzigen Landgrenzen zwischen Afrika und der Europäischen Union. In beiden Fällen kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Massenanstürmen, um über die Grenze in die EU zu gelangen.
Lokale Medien berichteten, dass es Hunderten jungen Marokkanern gelungen sei, bis nach Fnideq, der Ceuta am nächsten gelegenen Stadt, vorzudringen, bevor die Polizei sie in der Nacht festnahm und nach Hause schickte.
Eine Polizeiquelle sagte der Nachrichtenagentur AFP, dass zwischen vergangenem Montag und Mittwoch 60 Personen festgenommen worden seien, weil sie "falsche Informationen in den sozialen Medien fabriziert und verbreitet" hätten, um zu einem gemeinsamen illegalen Grenzübertritt zu ermutigen.
Nach Angaben des marokkanischen Innenministeriums blockierten die Behörden im August mehr als 11.300 Versuche, nach Ceuta und 3.300 nach Melilla zu gelangen.
126 Prozent Anstieg der irregulären Migration auf den Kanarischen Inseln
Die am häufigsten frequentierte Route für irreguläre Migranten aus Marokko nach Spanien ist allerdings der Seeweg. Auf den nahe gelegenen Kanarischen Inseln wurden in diesem Jahr bis August mehr als 22.000 Ankünfte registriert, was einem Anstieg von 126 Prozent gegenüber 2023 entspricht.
Marokko und Spanien wollen gemeinsam verstärkt die illegale Migration bekämpfen.
Hunderte sind nach Ceuta geschwommen
Im August sollen die Behörden über 14.000 Versuche in die beiden Enklaven zu kommen, blockiert haben, zwischen Januar und August dieses Jahres mehr als 45.000 - so das marokkanische Innenministerium.
Im vergangenen Monat nutzten Hunderte Migranten den dichten Nebel als Schutz, um nach Ceuta zu schwimmen, so die spanische Polizei.
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Im Juni 2022 forderten Menschenrechtsorganisationen in Spanien und Marokko beide Länder auf, Ermittlungen einzuleiten, nachdem 23 Migranten bei dem Versuch, die Grenze zu überwinden, getötet worden waren.