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«Maske» gegen häusliche Gewalt in Spanien

Während der Ausgangsbeschränkungen kommt es auch vermehrt zu häuslicher Gewalt.
Während der Ausgangsbeschränkungen kommt es auch vermehrt zu häuslicher Gewalt.

Madrid (dpa) - Die strikten Ausgangsbeschränkungen in Spanien wegen der Corona-Krise sind für Opfer häuslicher Gewalt besonders schwer zu ertragen.

Den Notruf können sie oft nicht wählen, weil der Aggressor nur wenige Schritte entfernt ist. Um Betroffenen zu helfen, hat das Gleichstellungsinstitut der kanarischen Inseln (ICI) die Initiative «Mascarilla 19» ins Leben gerufen: Mit diesem Codewort (übersetzt: Maske 19) können Opfer in jeder Apotheke auf ihre Situation aufmerksam machen - denn Einkaufen und der Gang zur Apotheke gehören zu den wenigen Erledigungen, die derzeit in Spanien erlaubt sind.

«Es ist eine kollektive Herausforderung, die Coronavirus-Kurve einzudämmen, ohne dass sich häusliche Gewalt ausbreitet», sagte ICI-Direktorin Kika Fumero. Den Code «Mascarilla 19» versteht nun jeder Apotheker, der daraufhin per Notruf die Behörden alarmiert.

Mittlerweile habe sich die Idee von den Kanaren weiter ausgebreitet - Andalusien, Kantabrien sowie zahlreiche Gemeinden der Regionen Valencia, Madrid und Katalonien machen bereits mit. Zuletzt habe sich auch die Region Extremadura im Westen des Landes der Initiative angeschlossen, berichtete die Nachrichtenagentur «Europa Press».