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Massenproteste gegen Armut und Korruption in Bulgaraien

Zurückgetretener Regierungschef Borissow im Krankenhaus

Die Massenproteste gegen Armut und Korruption in Bulgarien halten an. Erneut gingen in verschiedenen Städten des Landes zehntausende Menschen auf die Straße. Allein in der Schwarzmeerstadt Varna versammelten sich etwa 20.000 Demonstranten, in der Hauptstadt Sofia waren es nach Schätzung eines AFP-Korrespondenten etwa 7000. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, um Ausschreitungen wie in den vergangenen Wochen zu verhindern.

In Bulgarien gibt es seit drei Wochen teilweise gewalttätige Proteste, die sich zunächst gegen die hohen Strompreise richteten, später aber zu allgemeinen Kundgebungen gegen die Situation im ärmsten Land der Europäischen Union wurden. Inmitten der Proteste trat vor eineinhalb Wochen Regierungschef Boiko Borissow zurück, was die Lage aber nicht beruhigte. Inzwischen hat Präsident Rossen Plewneljew für den 12. Mai Neuwahlen angesetzt.

Borissow musste am Sonntag zum zweiten Mal seit seinem Rücktritt ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der 53-Jährige habe einen viel zu hohen Blutdruck, teilte die behandelnde Klinik in Sofia mit. Wegen Bluthochdruck war Borissow bereits am vergangenen Montag ins Krankenhaus eingeliefert worden.