Massenschlägerei nach Kurdendemo am Flughafen Hannover

Mit einer Massenschlägerei endeten Proteste gegen die türkische Militäroffensive im Norden Syriens am Flughafen in Hannover. Im Terminal B des Flughafens Langenhagen waren offenbar rund 180 Menschen - Kurden und Türken - involviert. Aus der Menge waren laut Augenzeugen unter anderem „Faschist Erdogan“-Rufe zu hören. Nach Angaben der Polizei waren etwa 20 von ihnen handfest aufeinander losgegangen. Die Polizei setzte Pfefferspray ein, um beide Seiten voneinander zu trennen. Zwei Personen erlitten leichte Verletzungen. Die Beamten leiteten in vier Fällen Ermittlungen wegen Körperverletzung ein und in zwei weiteren Fällen wegen Sachbeschädigung. Der Flieger nach Istanbul sollte um 17.30 Uhr starten. Der Abflug wurde um mehr als 30 Minuten verzögert. André Puiu, Polizeisprecher Hannover: "Es gab wohl eine spontane Demonstration von pro-kurdischen Personen. Sie haben sich ganz bewusst zu dem Bereich einer türkischen Airline begeben, um dort gegen die Türkei zu demonstrieren. Dann kam es zu Provokationen mit türkischen Fluggästen, so dass sich dort eine Auseinandersetzung angebahnt hat." Auch in anderen deutschen Städten protestierten hunderte kurdische Demonstranten gegen die «Operation Olivenzweig». In Hamburg gingen nach Polizeiangaben etwa 200 kurdische Demonstranten auf die Straße. Die Beamten stellte verbotene Fahnen sicher. In Stuttgart und Heilbronn gab es friedliche Proteste gegen die türkische Militäroffensive in Nordsyrien. Ebenfalls friedlich blieb es in Berlin, wo sich laut Polizei einige hundert Menschen nahe dem Checkpoint Charlie zu einer angemeldeten Kurden-Demonstration versammelten. In Minden in Nordrhein-Westfalen warfen Unbekannte mehrere Fenster am Sitz des türkisch-islamischen Moscheeverbands Ditib ein und besprühten die Wände mit Farbe. Einen Farbanschlag gab es auch auf die türkische Ditib-Moschee in Leipzig. Auch in diesen Fällen geht die Polizei von politisch motivierten Anschlägen aus. Ditib ist die größte islamische Dachorganisation Deutschlands. Sie steht in Deutschland wegen ihrer Nähe zur türkischen Regierung unter Druck. OPERATION "OLIVENZWEIG" Das NATO-Mitglied Türkei hatte am Samstag mit Luftschlägen eine groß angelegte Offensive gegen kurdische Truppen im Nordwesten Syriens begonnen. Die «Operation Olivenzweig» zielt auf die mit den USA verbündeten kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG). Dabei setzen die türkischen Streitkräfte offensichtlich auch deutsche Kampfpanzer ein. Ein Ein Experte aus der Bundeswehr bestätigte („dpa“), dass Bilder von der Militäroperation Panzer vom Typ «Leopard 2 A4» aus deutscher Produktion zeigten. International löste die «Operation Olivenzweig» Besorgnis aus. Der UN-Sicherheitsrat befasste sich auf Initiative Frankreichs mit dem Thema. su mit dpa