Massive Truppenaufstockung - Polen verstärkt seine Grenzen zu Russland und Belarus

Polnische Soldaten patrouillieren die Grenze zu Belarus.<span class="copyright">Getty Images / Kontributor / SOPA Images</span>
Polnische Soldaten patrouillieren die Grenze zu Belarus.Getty Images / Kontributor / SOPA Images

Polen verstärkt seine Militärpräsenz an den Grenzen zu Russland und Belarus. Bis zu 17.000 Soldaten sollen stationiert werden.

Polen plant eine erhebliche Aufstockung seiner Militärpräsenz an den Grenzen zur russischen Exklave Kaliningrad und zu Belarus. Das berichtet die „Welt“. General Wieslaw Kukula, Chef des Generalstabs der polnischen Armee, kündigte an, die derzeit fast 6000 Soldaten auf bis zu 17.000 zu erhöhen. „8000 Soldaten sollen vor Ort stationiert sein, weitere 9000 als schnelle Grenzreaktionstruppe binnen 48 Stunden verlegbar“, erklärte Kukula.

Vorbereitung auf umfassenden Konflikt

In einer Pressekonferenz, über die „Voice of America“ berichtet, betonte Kukula: „Heute müssen wir unsere Kräfte auf einen umfassenden Konflikt vorbereiten, nicht auf asymmetrische Konflikte.“ Die neuen Maßnahmen dienen zur Abwehr möglicher Bedrohungen und dem Schutz wichtiger Verteidigungsinfrastrukturen. Der stellvertretende Verteidigungsminister Cezary Tomczyk wies auf die „ständigen Provokationen“ an der Grenze zu Belarus hin. „Jeder ist sich der Gefährlichkeit der Situation bewusst, ich denke hier an den Krieg in der Ukraine und an das, was die Russische Föderation tut“, so Tomczyk.

Milliardeninvestition in Grenzsicherung

Regierungschef Donald Tusk kündigte an, dass Warschau über zwei Milliarden Euro in die Sicherung der Grenzen investieren werde. Polen stellte das Programm „East Shield“ vor, das bis 2028 abgeschlossen sein soll. Das Programm stärkt die Verteidigung entlang der Ostgrenzen und umfasst den Bau neuer Verteidigungsanlagen.

Polen hat als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine seinen Verteidigungshaushalt auf über vier Prozent seiner Wirtschaftsleistung erhöht. Die polnische Armee soll von derzeit 190.000 auf 300.000 Soldaten anwachsen.