Erstmals Tote bei ukrainischen Angriffen auf Region Moskau
Bei massiven ukrainischen Drohnenangriffen ist erstmals seit Beginn des Kriegs gegen Russland ein Mensch in der Region Moskau getötet worden. Regionalgouverneur Andrej Worobjow erklärte am Dienstag im Onlinedienst Telegram, eine 46-jährige Frau sei gestorben, nachdem eine Drohne ein Wohnhaus in Ramenskoje am südöstlichen Rand der Hauptstadt getroffen habe. Wegen Waffenlieferungen an Russland kündigten unterdessen Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA neue Sanktionen gegen den Iran an.
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, es habe 144 ukrainische Drohnen abgefangen. 72 davon seien über der an die Ukraine grenzenden Region Brjansk abgewehrt worden, 20 über der Region Moskau, 14 über der Grenzregion Kursk, 13 über der zentralen Region Tula und 25 weitere in fünf anderen Regionen Russlands.
Wegen des Angriffs nahe Moskau wurden laut Berichten der Staatsmedien an vier Flughäfen rund um die russische Hauptstadt Flüge gestrichen oder verschoben. Darunter waren demnach die wichtigen Drehkreuze Domodedowo und Scheremetjewo.
Ukraine und Russland greifen sich nachts regelmäßig gegenseitig mit Drohnen an. Dabei gelingt es ukrainischen Drohnen allerdings selten, bis in die Region Moskau vorzudringen. Die zentrale russische Ermittlungsbehörde kündigte eine strafrechtliche Untersuchung an. Der Kreml verurteilte den Angriff und kündigte an, seine Offensive in der Ukraine fortzusetzen.
Das russische Verteidigungsministerium meldete am Dienstag weitere Geländegewinne in der ostukrainischen Donezkregion. Demnach nahmen russische Streitkräfte die Stadt Krasnogoriwka sowie drei Dörfer ein. Krasnogoriwka, wo vor dem Krieg rund 16.000 Menschen lebten, liegt rund 20 Kilometer von der durch Russland besetzten Stadt Donezk entfernt und galt lange als ukrainisches Bollwerk in der Region.
Derweil muss der Iran wegen mutmaßlicher Waffenlieferungen an Russland weitere Sanktionen fürchten. Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die USA kündigten am Dienstag entsprechende Schritte an. "Wir werden umgehend Maßnahmen ergreifen, um bilaterale Luftverkehrsabkommen mit Iran außer Kraft zu setzen", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Außenminister der sogenannten E3-Staaten. US-Außenminister Antony Blinken sprach bei einem Besuch in London von einer "dramatischen Eskalation".
Blinken und sein britischer Kollege David Lammy kündigten zudem eine gemeinsame Reise nach Kiew an, um "unser Engagement für die Ukraine unter Beweis zu stellen".
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