"Massive Umsatzverluste": Deutscher Discounter geht jetzt in die Insolvenz

Ein deutscher Discounter sieht sich mit starken Umsatzverlusten konfrontiert. Jetzt musste das Unternehmen Insolvenz anmelden.

Der Nonfood-Discounter Kodi hat ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Das Ziel ist die Sanierung des Unternehmens. Die Mitarbeitenden wurden über die laufenden Pläne informiert. Die Geschäftsführung bleibt an Bord. Richard Nölle und Finanzchef Matthias Schob werden durch Restrukturierer unterstützt.

Die "Lebensmittel Zeitung" berichtet, dass der Geschäftsbetrieb vollumfänglich weitergeht. Die Gehälter der 1800 Mitarbeitenden sind für die nächsten drei Monate gesichert. Ein Sanierungsplan wird bis Frühling 2025 erwartet. Das Unternehmen spricht von "massiven Umsatzverlusten", ohne konkrete Zahlen zu nennen.

Schutzschirm-Insolvenz bei Kodi: Discounter suchte schon 2023 nach Investor

Eine Filiale des insolventen Discounters.
Eine Filiale des insolventen Discounters.

Kodi suchte bereits im vergangenen Jahr nach einem Investor. Pläne für eine Fusion mit den deutschen Nonfood-Händlern der MTH-Gruppe, wie MäcGeiz und Pfennigpfeiffer, wurden erwogen, aber nicht realisiert. Kodi verzeichnete 2022 bei einem Umsatz von 146 Mio. Euro einen Nachsteuerverlust von 5,3 Mio. Euro. Im Jahr zuvor lag der Gewinn nach Steuern bei 3,4 Mio. Euro.

Laut der "LZ" führte die gestiegene Inflation zu höheren Kosten in Einkauf, Energie, Mieten und Transport. Auch "ungeplante Mindestlohnerhöhungen" belasteten das Unternehmen. Ein Gutachten der Beratung Baker Tilly prognostizierte 2023 noch eine positive Fortführung mit operativem Gewinn für 2024.

Kodi ist nicht der einzige mittelständische Nonfood-Händler in Schwierigkeiten. Gries Deco Company mit der Marke Depot meldete im Sommer ebenfalls ein Schutzschirmverfahren an und befindet sich derzeit in Insolvenz in Eigenverwaltung. Konkurrenz durch expandierende Wettbewerber wie Action, Tedi und Woolworth erhöht den Druck auf mittelständische Unternehmen.


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