Massiver Beschuss: Dutzende Verletzte in Charkiw
In der Nacht zu Sonntag hat Russland Hochhäuser in der ukrainischen Stadt Charkiw angegriffen. 21 Menschen wurden verletzt, wie örtliche Behörden mitteilten. Ein 16- und ein neunstöckiges Gebäude wurden schwer beschädigt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilte den Angriff. Er forderte seine westlichen Verbündeten erneut auf, Raketen größerer Reichweite an die Ukraine zu liefern. Diese werden benötigt, um sich gegen Russische Angriffe zu wehren.
Der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow erklärte, Kiew führe Gespräche mit europäischen Partnern, um sich schwedische Gripen- und europäische Eurofighter Typhoon-Jets zu sichern. Umerow sagt, dass bereits Zusagen für die Lieferung von in den USA hergestellten F-16-Jets und französischen Mirages vorlägen.
Die Ukraine konnte 71 Drohnen abwehren
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe hat Russland in der Nacht zum Sonntag 80 Shahed-Drohnen und zwei Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Die Ukraine konnte 71 Drohnen abwehren. Sechs weitere konnten mithilfe hielektronischer Kriegsführung neutralisiert werden.
Infolge der Angriffe starben weiter südlich in der Stadt Nikopol ein 12-jähriges Mädchen und eine Frau. Eine Drohne hatte ihren Pkw getroffen, berichtete der örtliche Gouverneur Serhii Lysak. Zwei weitere Personen, darunter ein 4-jähriges Kind, wurden verletzt.
In der östlichen Region Donezk wurden Häuser in der Stadt Slowjansk getroffen, wobei eine Frau unter Trümmern verschüttet und zwei ihrer Nachbarn verletzt wurden, wie die regionale Staatsanwaltschaft mitteilte.
Im Süden der Ukraine wurden am Sonntagmorgen bei einem russischen Drohnenangriff zwei Zivilisten in der Stadt Cherson verletzt, wie die regionalen Behörden mitteilten. Stunden später meldete die Polizei, dass bei russischen Angriffen in anderen Teilen der Provinz mindestens vier weitere Menschen verwundet wurden.
Energieinfrastruktur zwischen Poltawa und Schosta beschädigt
Am Sonntag ist infolge eines russischen Drohnenangriffs, die Energieinfrastruktur in der zentralukrainischen Region Poltawa und in der nördlichen Stadt Schostka beschädigt worden, wie örtliche Behörden mitteilten.
Schostka liegt in der Region Sumy, jenseits der Grenze zur russischen Provinz Kursk, die im vergangenen Monat Ziel eines überraschenden ukrainischen Militärangriffs war. Wochen nach dem Einmarsch erklärte Selenskyj, dass das Ziel darin bestehe, eine Pufferzone zu schaffen, um weitere grenzüberschreitende russische Angriffe zu verhindern, die seit Monaten in Sumy für Verwüstung sorgen.
Rund 10.000 Einwohner haben die nahe gelegene Stadt Hluchiw wegen des verstärkten russischen Beschusses verlassen, etwa ein Drittel der Vorkriegsbevölkerung, wie die örtliche Militärverwaltung am Sonntag mitteilte.
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Unterdessen hat Moskau mitgeteilt, dass in der südlichen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine zehn Menschen durch ukrainischen Beschuss verwundet worden sind.
Ebenfalls am Sonntag wurden in der von Russland besetzten Provinz Luhansk in der Ostukraine ein Feuerwehrmann getötet und zwei weitere Personen durch eine ukrainische Drohne verletzt, wie das russische Katastrophenschutzministerium mitteilte.