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WWE-Boss sauer über missratenes TLC-Match

Dean Ambrose (r.) nahm Seth Rollins bei WWE TLC 2018 den Intercontinental Title ab

Für das Jahr 2019 hat WWE angeblich große Pläne mit Seth Rollins, das Großveranstaltungsjahr 2018 endete für ihn mit einer bitteren Note.

Nicht deshalb, weil er bei WWE TLC 2018 seinen Intercontinental Title gegen seinen alten Partner Dean Ambrose verlor - das war ein erwartbarer Drehbuch-Kniff, um Rollins frei für ein noch größeres Match bei der Mega-Show WrestleMania 35 am 7. April zu machen. Rollins soll dort angeblich Universal Champion Brock Lesnar herausfordern.

Das Problem war: Der Kampf misslang. Die Fans in San Jose riefen zwischenzeitlich "Boring" und nach Publikumsliebing Becky Lynch (nach der aktuell immer gerufen wird, wenn den Fans langweilig wird).

Hinter den Kulissen war WWE-Boss Vince McMahon nach Angaben des Wrestling Observer "wütend" über den Fight.

Was genau lief schief beim Co-Main-Event einer ansonsten größtenteils gelungenen Veranstaltung? SPORT1 erklärt:

Seth Rollins und Dean Ambrose verloren die Fans

Das Match zwischen Rollins und Ambrose - im Oktober eingeleitet, als sich Ambrose nach der Krebserkrankung ihres gemeinsamen Shield-Partners Roman Reigns gegen Rollins wandte - hatte eigentlich das Potenzial, eines der besten Matches des Abends zu werden.

Beide sind erstens als Könner bekannt, zweitens ist ihre als Hassfehde inszenierte Auseinandersetzung eigentlich ein Selbstläufer. Ein packendes "Grudge Match" auf die Beine zu stellen, wäre eigentlich eine leichte Übung für den zuständigen Producer des Fights gewesen.

Seltsamerweise aber wurde dem Match ein Muster aufgedrückt, das nicht recht zu der Fehde passte: Die beiden zeigten zu Beginn ganz normale Wrestling-Manöver, verschleppten das Tempo mit so genannten "Rest Holds" - und verloren dabei das Publikum.

Undankbar platziert von den WWE-Machern

Was dazu beitrug: Der Kampf war undankbar platziert, als vorletztes Match zwischen den beiden besten des Abends: dem starken Techniker-Duell zwischen WWE-Champion Daniel Bryan und AJ Styles und der actionreichen Tische-Leiter-Stühle-Stuntshow zwischen Lynch, Charlotte Flair und Asuka.

Aus guten Gründen setzt WWE zwischen zwei solchen Kämpfen oft ein eher kurzes und leicht verdauliches Match an, um den Zuschauern Gelegenheit zu geben, sich zwischendurch zu erholen und dann wieder für den Hauptkampf in Stimmung zu sein.

Das rund 25-minütige Duell zwischen Rollins und Ambrose erfüllte genau diesen Zweck nicht. Gegen Ende eines insgesamt fünfstündigen Wrestling-Abends traf es nicht mehr den Nerv der Fans.

Weniger Matchzeit wäre in diesem Fall besser gewesen, denn erst als das Tempo in der Schlussphase anzog, war das Publikum wieder auf den Beinen.

Rückmatch beim Royal Rumble?

Warum die angezogene Handbremse? Vermutlich deshalb, weil weitere Matches der beiden in Planung sind (eines mutmaßlich für den Royal Rumble Ende Januar) und Steigerungspotenzial bleiben sollte.

Der an sich sinnvolle Gedanke aber wurde schlecht umgesetzt, der Appetit auf ein Rückmatch ist durch die unentschlossene Konzipierung der TLC-Macher eher geringer geworden.

Für Rollins war es ein Fehlstart auf seiner "Road to WrestleMania".

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