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"Matula" Claus Theo Gärtner stand auch privat unter Mordverdacht

Schauspieler Claus Theo Gärtner (73) hatte es nicht nur als Privatdetektiv Matula in "Ein Fall für zwei" mit der Polizei zu tun. In seinem neuen Buch "Matula, hau mich raus!" (Schwarzkopf & Schwarzkopf, 288 Seiten, Sonderausgabe mit Hörbuch 29,99 Euro) erzählt Gärtner, dass er einmal kurzzeitig unter Mordverdacht stand, als seine ehemalige Vermieterin umkam. "Ja, stimmt, eines Morgens sitze ich in der Kantine, als meine Kommilitonen ankommen und fragen, ob ich die Zeitung schon gelesen und ob ich den Schlüssel von Helenchen Fleischers Wohnung noch habe", sagt Gärtner dazu im Interview mit spot on news.

"Helenchen war eine 80-jährige Dame, bei der hatte ich ein halbes Jahr zur Untermiete gewohnt", so Gärtner weiter. "Den Schlüssel hatte ich tatsächlich noch, obwohl ich dort schon seit einem halben Jahr nicht mehr wohnte. In der Zeitung las ich dann: 'Helene Fleischer ermordet'. Das war für mich unfassbar: Wer bringt denn eine 80-jährige Frau um?"

"Ich hatte ein Alibi"

Er sei erst mal in die Hochschule gegangen, "da teilte mir aber der Professor mit, dass die Polizei da war und nach mir sucht", erinnert sich der Schauspieler weiter. "Ich sollte mich gleich melden. Das habe ich natürlich nicht getan, ich bin erst mal nach Hause, wo sich mir allerdings dasselbe Bild bot: Meine Vermieterin erzählte mir völlig aufgelöst, dass die Polizei mein Zimmer durchsucht habe. Ich rief also dort an, erklärte der Polizei aber, dass ich nicht zu ihnen kommen könne, weil ich gleich eine Theater-Vorstellung habe. Nach der Androhung, mich dort von der Bühne zu holen, bin ich dann doch hingefahren. Ich hatte ein Alibi und daher hat sich ganz schnell herausgestellt, dass ich damit nichts zu tun habe."

Der Fall hat sich dann auch aufgelöst, wie Gärtner weiter erzählt: "Ja, herausgekommen ist schließlich, dass es der Lebensmittellieferant der alten Frau war, der auch ihre Buchführung gemacht hat. Als sie sich dafür mit jemand anderem zusammentat, wurde er so sauer, dass er sie aus Wut erschlagen hat. Für mich war es das erste und letzte Mal, dass ich unter Mordverdacht stand. Zumindest als Privatperson, als Matula kam das öfter vor."

"Der Jugendarrest war ein Ritterschlag für mich"

Auch als Jugendlicher hatte Gärtner schon Bekanntschaft mit der Polizei gemacht: "Die Woche Jugendarrest gab es, weil ich das Auto meines Vaters gegen einen Baum gefahren hatte und dafür Sozialgerichtsdienst ableisten sollte", erklärt der 73-Jährige. "Ich bin aber nicht hingegangen. Der Jugendarrest war ein Ritterschlag für mich - danach gehörte ich für meine Kumpels dazu. Die waren alle ebenfalls schon da. Trotzdem habe ich mir nach dieser einen Woche geschworen, dass ich nichts mehr anstelle, wofür ich in den Knast komme. Viel klüger geworden bin ich allerdings nicht, das Auto meines Vaters blieb das Ziel der Begierde."

In "Matula, hau mich raus!" erzählt Gärtner zudem, dass er durch Matula nicht nur seine Frau kennengelernt hat, sondern auch Gerhard Schröder. "Die Duz-Freundschaft zwischen uns ist beständig, aber wir haben uns nie wieder gesehen", verrät Gärtner im Interview: "Wie ich den Schröder kenne, würde der aber, wenn ich ihn wieder treffe, prompt sagen: 'Ah, Claus Theo, schön dich zu sehen!' Und ich würde sagen: 'Gerhard, das ist aber ein Zufall', ergänzt der Schauspieler lachend.

Neben der Schauspielerei begeistert sich Gärtner auch für Reisen und Motorsport, er wäre fast Profirennfahrer geworden. Wie viel Platz nimmt das in seinem Leben noch ein? "Heute bin ich nur noch begeisterter Zuschauer. An Oldtimerausfahrten nehme ich hin und wieder noch teil. Ich habe die Ehre, die schönen Autos aus dem Mercedes Benz Museum fahren zu dürfen", sagt Gärtner, der im TV bald wieder als Matula zu sehen sein wird. Allerdings nicht im Oldtimer, sondern im Wohnmobil. Und ohne Anwalt an seiner Seite: "Der Film soll nächstes Jahr an Karfreitag laufen", so Gärtner, der dann als Matula den Tod einer älteren Dame untersucht...

Foto(s): imago/Eibner, Schwarzkopf & Schwarzkopf