Mbappé blutet - Bommes nimmt's gelassen: "Kriegst ne Maske, siehst bisschen dumm aus"

"Nasenbruch? Das ist doch nix!": Alexander Bommes (rechts) und Bastian Schweinsteiger sahen "spektakuläre Bilder, die keiner sehen will". (Bild: ARD)
"Nasenbruch? Das ist doch nix!": Alexander Bommes (rechts) und Bastian Schweinsteiger sahen "spektakuläre Bilder, die keiner sehen will". (Bild: ARD)

Nasenbeinbruch bei Kylian Mbappé? Nach Spielschluss bestand zumindest der Verdacht. Der Zinken des EM-Stars tropfte vor Blut und sah auch ein bisschen schief aus, fand Alexander Bommes (48). Aber ein Nasenbeinbruch ist halt kein Beinbruch. Bommes, der nicht dem Fußball entstammt, sondern dem beim Infight noch härteren Handball, sagte es rund heraus: "Nasenbeinbruch? Ist ja heute nix mehr. Kriegste ne Maske, siehst bisschen dumm aus, bist aber beim nächsten Spiel dabei." Also, Kylian, nicht unterkriegen lassen.

Das sollte sich auch Bommes zu Herzen nehmen. Die EM läuft bisher nicht rund für ihn, dauernd wird er in seiner Entfaltung gestört. War es beim Italien-Match noch Alessandro Del Piero, der durchs Bild latschte, wurde diesmal der französische Ex-Weltmeister und jetzige TV-Experte Christian Karembeu (53) vorstellig. Der gesellte sich vor dem Anpfiff unversehens zur ARD-Expertenrunde und tätschelte kurz und freundlich Bastian Schweinsteiger (39) und den österreichischen "non playing Captain" David Alaba (31). Da stand Bommes nicht nur sprichwörtlich am Rand und sah, um in seiner Nasenbeinbruchsprache zu bleiben, "ein bisschen dumm aus".

Immer diese Störenfriede: Diesmal latschte Frankeichs Ex-Weltmeister Karembeu (Zweiter von links) durchs Bild. David Alaba (Zweiter von rechts) dagegen war eingeplant. (Bild: ARD)
Immer diese Störenfriede: Diesmal latschte Frankeichs Ex-Weltmeister Karembeu (Zweiter von links) durchs Bild. David Alaba (Zweiter von rechts) dagegen war eingeplant. (Bild: ARD)

Aber das war's noch nicht, denn plötzlich flitzte eine Horde Einlaufkinder vorbei. Auch da war Schweini ("Wer gewinnt? Österreich?") wesentlich lockerer und schlagfertiger als Bommes. Blöd nur, dass die Kids auch Schweinsteiger nicht beachteten, weil sie möglichst zügig in den Spielertunnel wollten. Wo sie Kylian Mbappé dann in engere Manndeckung nahmen, als es den österreichischen Kickern in den folgenden 85 Minuten (bis zur Auswechslung des Blutenden) gelang.

Bommes' Anlaufzeit läuft also noch. Aber er profitierte, weil Schweinsteiger sich deutlich redseliger und aufgeräumter zeigte als bei seinem Ausflug in Heidis Modelwelt. Fußball ist halt auch Home-Turf. Er plauderte sachkundig über Franzosen und Österreicher, herzte Alaba, lobte und analysierte die Equipe Tricolore. Und hatte dann auch noch das Späßchen parat, dass er eine putzige Jugendsünde von Bommes zeigte. Der hatte sich nämlich 2013 nach dem DFB-Pokalfinale in der Kabine der siegreichen Bayern als Human Beatbox für Alabas Versuche einer Justin-Bieber-Imitation zur Verfügung gestellt. Da lachten alle. Außer Bommes.

Lieber Mbappé als Schweini: Die Einlaufkinder ließen sich von Bastian Schweinsteiger und Alexander Bommes auf ihrem Weg in den Spielertunnel zu Superstar Kylian Mbappé nicht bremsen. (Bild: ARD)
Lieber Mbappé als Schweini: Die Einlaufkinder ließen sich von Bastian Schweinsteiger und Alexander Bommes auf ihrem Weg in den Spielertunnel zu Superstar Kylian Mbappé nicht bremsen. (Bild: ARD)

Frankreich schaffte nicht mal ein Tor, gewann aber. Dank des ersten Eigentores in der österreichischen EM-Geschichte, wie Bommes herausfinden ließ. Und dann wurde es blutiger. Erst Antoine Griezmann in der Bande. "Das war kein Cut, eher ein kleiner Riss oder ne Schramme", ferndiagnostizierte Co-Kommentatorin Almuth Schult (33). Aber Griezmann brauchte einen Turban. Der verrutschte jedoch. sodass Kommentator Tom Bartels (58) eine VAR-Überprüfung der Kopfbedeckung anregte.

Ja, hätte sich der Franzose halt so zügig tackern lassen wie Matze Sammer damals bei der EM 1996 am Spielfeldrand. Oder so ein solides Mullbindentürmchen zugelegt, wie Dieter Hoeneß im DFB-Pokalfinale 1982, dann wär das nicht passiert.

"Hoch spektakuläre Bilder, die keiner sehen will" nannte Bommes die französischen Blutströme in HD, um dann fast schwärmerisch zu werden: "Es hat an etlichen Ecken ordentlich geknallt heute, das war sehr intensiv."

Es gab auch Gutes: Basti Schweinsteiger und Alex Bommes wurden von keinem Fan-Bierbecher getroffen. (Bild: ARD)
Es gab auch Gutes: Basti Schweinsteiger und Alex Bommes wurden von keinem Fan-Bierbecher getroffen. (Bild: ARD)

Gegen Ende hatte dann Bommes doch noch Glück. Erstens wurde er von keinem Bierbecher, den wohl die Fans aus den oberen Etagen des Düsseldorfer Stadions Richtung Expertenduo feuerten, getroffen. Zweitens landete er eine schöne Frotzelei, als Schweinsteiger bei der Analyse der Torwartleistung des österreichischen Reflex-Wunders Patrick Pentz feststellte, dass er selbst ja nie Torwart gespielt habe. Bommes: "Du wärst schon ne Katze gewesen." Schweini rückte gerade: "Eher eine wendige Mauer."

Bei der Vorausschau auf den letzten Abschnitt des ersten Spieltags ging es dann noch um Portugal und - natürlich - Cristiano Ronaldo. "Seid ihr Freunde?", fragte Bommes. Und Schweini hob beglückt an: "Gaaaanz gute Freunde." Dann jedoch erklärte er: "Nee, ich kenn den eigentlich nicht. Klar, wir haben oft gegeneinander gespielt. Mit der Nationalelf ging's meistens schlecht für ihn aus. Mit Bayern gegen Real war's immer so pari."

So ging's dahin Richtung EM-Kneipenquiz und Schichtende für Bommes. Das kam ihm nicht ganz ungelegen: "Das war ein bemerkenswert intensiver Abend."