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Medien: Kohl liegt nach Darm-Operation auf Intensivstation

Sorge um den Altkanzler

Altkanzler Helmut Kohl (CDU) geht es nach Angaben seines Berliner Büros nach einer Operation «den Umständen entsprechend gut».

Das Büro erklärte am Dienstagnachmittag auf eine schriftliche Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Berlin zum Gesundheitszustand des 85-Jährigen: «Es ist richtig, dass Herr Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl (...) Anfang Mai eine Hüft-Operation hatte, die er sehr gut überstanden hat. Im Anschluss hat sich die Notwendigkeit eines weiteren Eingriffs ergeben, der den Klinikaufenthalt entsprechend verlängert hat. Den Umständen entsprechend geht es Dr. Helmut Kohl gut. Er wird im Anschluss wegen der neuen Hüfte in eine Reha gehen, die er zugleich mit Urlaub verbinden wird.»

Hüft-OP im Mai

Helmut Kohl wurde bereits Anfang Mai in der Orthopädie des Klinikums in Heidelberg ein neues Hüftgelenk eingesetzt. Die «Bild»-Zeitung berichtete danach, die Operation sei gut verlaufen, die Mediziner seien zufrieden, der Altkanzler sei es auch und wolle vor allem eines: «So schnell wie möglich wieder nach Hause.»

Bei einem schweren Sturz nach einer Knie-Operation 2008 hatte Kohl ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Seither ist er auf den Rollstuhl angewiesen und kann nur schwer sprechen. Bei seinen seltenen öffentlichen Auftritten danach war er schwer zu verstehen - wie zuletzt im November, als er in Frankfurt am Main mit Hilfe seiner Frau Maike Kohl-Richter sein Buch «Aus Sorge um Europa» vorgestellt hat.

Seinen 85. Geburtstag am 3. April feierte Kohl in kleinem Kreis. Bundespräsident Joachim Gauck hatte zu Kohls Geburtstag erklärt: «Von herausragender Bedeutung für mich, wie für die übergroße Mehrheit unserer Landsleute im Osten wie im Westen ist, dass Sie sich mit der Teilung unseres Landes nie abgefunden haben. Vielmehr haben Sie genau zur richtigen Zeit mit Entschlossenheit und Kraft darum gerungen, die Vereinigung Deutschlands ins Werk zu setzen.»

Bundeskanzlerin Angela Merkel, dessen Verhältnis zu Kohl wegen der CDU-Spendenaffäre als zerrüttet gilt, bescheinigte ihm Anfang April in ihrer Geburtstagsbotschaft, er habe es geschafft, «das politische Kunststück einer Wiedervereinigung» im Einklang mit allen Nachbarn und den ehemaligen Alliierten zu vollbringen. «Gelungen ist ihm das, weil er wie kein Zweiter über Jahre hinweg Vertrauen aufgebaut hatte, von Washington über Paris, London und Brüssel bis nach Moskau. Dieser Kanzler des Vertrauens war für uns Deutsche ein Segen.»

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