Medien: US-Schauspielerin Gena Rowlands im Alter von 94 Jahren gestorben

Die US-Schauspielerin Gena Rowlands ist Medienberichten zufolge tot. Sie starb am Mittwoch im Alter von 94 Jahren, wie das Onlineportal TMZ und die "New York Times" berichteten. (KEVORK DJANSEZIAN)
Die US-Schauspielerin Gena Rowlands ist Medienberichten zufolge tot. Sie starb am Mittwoch im Alter von 94 Jahren, wie das Onlineportal TMZ und die "New York Times" berichteten. (KEVORK DJANSEZIAN)

Die US-Schauspielerin Gena Rowlands ist Medienberichten zufolge im Alter von 94 Jahren gestorben. Sie starb am Mittwoch im Kreis ihrer Familie in ihrem Haus in Indian Wells im Süden des Bundesstaats Kalifornien, wie das Onlineportal TMZ berichtete. Die mehrfach ausgezeichnete Rowlands spielte in rund 60 Filmen mit. Sie arbeitete viel mit ihrem Ehemann, dem Regisseur John Cassavetes, drehte aber auch mit Woody Allen und Jim Jarmusch.

Rowlands Karriere ist untrennbar mit dem Schauspieler und Regisseur Cassavetes verbunden, mit dem sie 35 Jahre lang bis zu dessen Tod 1989 verheiratet war und zehn Filme drehte. Er habe ihr "die schönsten Rollen geschrieben, von denen eine Schauspielerin träumen kann", sagte Rowlands über ihren Mann.

Rowlands wurde am 19. Juni 1930 in Cambria in Wisconsin als Tochter eines Bankiers und Senators und einer Malerin geboren, ein konventioneller Lebenslauf schien zunächst vorgezeichnet. Doch als Fan der US-Schauspielerin Bette Davis brach sie mit 20 Jahren ihr Studium an der Universität Wisconsin ab und ging nach New York, um Schauspielunterricht zu nehmen. Dort begann ihre Karriere 1952 auf einer Bühne am Broadway. An der Schauspielschule lernte sie auch Cassavetes kennen, den sie 1954 heiratete.

Mit Cassavetes, der eine Zusammenarbeit mit den großen Filmstudios in Hollywood ablehnte, drehte Rowlands Filme wie "Eine Frau unter Einfluss" (1974), in dem sie eine psychisch labile Hausfrau spielt, und "Gloria, die Gangsterbraut" (1980). Beide Rollen brachten ihr eine Oscar-Nominierung als Beste Schauspielerin ein, für "Gloria" wurde sie zudem beim Filmfest in Venedig als beste Darstellerin geehrt.

Zweimal wurde sie auch bei der Berlinale ausgezeichnet: Für "Opening Night" erhielt sie 1978 den Silbernen Bären als beste Schauspielerin, für "Love Streams" bekam sie 1984 den Goldenen Bären überreicht.

1988 verkörperte sie in "Another Woman" von Woody Allen eine Philosophieprofessorin, deren scheinbar geordnete Welt plötzlich wie ein Kartenhaus zusammenfällt.

Nach dem Tod ihres Mannes spielte Rowlands unter anderem in "Night on Earth" von Jim Jarmusch, in dem sie 1991 mit der jungen Winona Ryder zu sehen ist. "Was auch immer ich über Gena sage, reicht nicht aus, weil sie so unglaublich ist", schwärmte Ryder 1992 in der "Los Angeles Times".

1992 stand sie mit Holly Hunter für Martha Collidges Film "Crazy in Love" vor der Kamera, 1995 drehte sie "Something to Talk" mit Regisseur Lasse Hallström. Rowlands arbeitete auch für das Fernsehen, was ihr vier Emmys einbrachte.

Die drei Kinder von Rowlands und Cassavetes - Nick, Alexandra und Zoe - sind ebenfalls im Filmgeschäft. Mit ihrem Sohn Nick drehte Rowlands 1996 "Unhook the Stars" (Ein Licht in meinem Herzen) und 2004 "The Notebook" (Wie ein einziger Tag), in dem sie - an der Seite von Ryan Gosling - eine an Alzheimer erkrankte alte Dame spielte.

An Alzheimer erkrankte Rowlands vor fünf Jahren selbst, wie ihr Sohn Nick der Zeitung "New York Times" im Juni offenbarte.

2012 heiratete Rowlands den Geschäftsmann Robert Forrest. 2015 beendete sie ihre Schauspielkarriere und erhielt einen Ehren-Oscar für ihr Lebenswerk.

ck/ju