Medikamentenmangel : In Berlin wird das medizinische Cannabis knapp

Blick auf Berlin (Archivbild)

Seit dem 10. März dürfen Ärzte in Deutschland schwer kranken Patienten medizinisches Cannabis verschreiben. Grundlage dafür ist das im Januar beschlossene "Cannabis-Gesetz", das auch von der Ärztekammer begrüßt wurde. Zuvor hatten nur 1000 deutsche Schmerzpatienten eine Sondergenehmigung, mit der sie auf Rezept medizinische Cannabis-Blüten beziehungsweise synthetisch hergestellte Medikamente auf Cannabis-Basis bekamen. Doch seit der Legalisierung klagen Schmerzpatienten und Apotheken zunehmend über Lieferengpässe.

Mehrere Berliner Apotheken bestätigten auf Anfrage der Berliner Morgenpost, dass sie derzeit Schwierigkeiten hätten, Patienten mit medizinischem Cannabis zu versorgen. Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sieht sogar einen bundesweiten Lieferengpass. Das liege an verschiedenen Faktoren, sagt Ursula Sellerberg, Pressesprecherin der ABDA. "Anders als chemische Wirkstoffe kann man bei pflanzlichen Arzneimitteln das Wachstum nicht einfach so beschleunigen", sagt sie. "Eine der 14 Sorten, die zugelassen sind, soll ab Ende Juli wieder verfügbar sein. Bei den anderen Sorten werden die Lieferengpässe noch bis September anhalten." Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes sei außerdem die Nachfrage nach medizinischem Cannabis gestiegen. Allein im März verordneten Ärzte auf 488 Rezeptformularen insgesamt 564 cannabishaltige Zubereitungen oder Cannabis-Blüten in Rezepturen, so die ABDA.

Bild Nr. 1:
Medizinisches Cannabis picture-alliance / dpa / picture-alliance / dpa/ANP

Zahl der Cannabis-Patienten ist derzeit nicht bekannt

Eine genaue Zahl der Patie...

Lesen Sie hier weiter!