Meditation schützt Gehirn offenbar vor Alterserscheinungen

Neue Studie mit wichtigen Erkenntnissen

Es ist eine Praxis mit langer Tradition, die heutzutage wieder mehr Anklang findet: Meditation ist hilfreich, um sich vom stressigen Alltag zu lösen. Und nicht nur das: Laut einer Studie hält das geistige Training offenbar den Kopf fit – und Alterungsprozesse im Gehirn auf.

Meditation hilft offenbar gegen den Alterungsprozess im Gehirn (Symbolbild: ddp images)
Meditation hilft offenbar gegen den Alterungsprozess im Gehirn (Symbolbild: ddp images)

Wir werden immer älter. Ein Kind, das 2012 auf die Welt kam, lebt im Schnitt sechs Jahre länger als ein Mensch, der 1990 geboren wurde. Das teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr mit. Gleichzeitig nehmen die Leistungen unseres Gehirns aber schon mit Mitte 20 ab – und neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer zu.

Bei einer Studie fanden US-Forscher nun heraus, dass Meditation möglicherweise gegen Alterungsserscheinungen im Gehirn helfen kann. Das berichtet die US-Webseite „Huffington Post“. Schon 2011 hatte das Team vom Brain Mapping Center der University of California in Los Angeles (UCLA) herausgefunden, dass regelmäßige Achtsamkeits- und Konzentrationsübungen den Abbau von weißer Substanz und damit Gehirnschwund mindern. Weiße Substanz enthält bündelweise Nervenzellfasern, die beim Informationstransport zwischen Nerven-, Muskel- und Sinneszellen von Bedeutung sind.

Darauf aufbauend nahmen die Wissenschaftler nun einen möglichen Zusammenhang zwischen Meditation und dem Erhalt von grauer Hirnsubstanz unter die Lupe. Das Gewebe im Zentralnervensystem spielt für das Abspeichern von Erinnerungen eine wichtige Rolle. Für die Studie, die das Team um Co-Autor Dr. Florian Kurth im Fachmagazin „Frontiers in Psychology" veröffentlichte, untersuchten die Forscher die Gehirne von 100 Probanden. 50 davon meditierten seit durchschnittlich 20 Jahren, die andere Hälfte hatte damit nichts am Hut. Beide Gruppen bestanden aus 28 Männern und 22 Frauen im Alter zwischen 24 und 77 Jahren.

Zwar wies das Team bei beiden Gruppen im Alter einen Verlust der grauen Hirnsubstanz nach. Allerdings stellten die Forscher fest, dass der Volumenschwund bei den Langzeit-Meditierenden deutlich geringer ausfiel als bei den anderen Teilnehmern. Das Ergebnis erstaunte auch die Wissenschaftler. „Wir gingen davon aus, dass lediglich kleine Regionen davon betroffen seien“, erklärte Dr. Kurth gegenüber der „Huffington Post“. „Aber wir sahen, dass fast das komplette Gehirn betroffen war. Das war eine große Überraschung.“

Die Ergebnisse sind vielsprechend, doch für fundierte Erkenntnisse ist nun eine Langzeitstudie nötig. Falls sich dann ähnliche Schlüsse ziehen lassen, „könnte das eine wirklich große Sache sein“, so Dr. Kurth.