Nach Mega-Rückruf in Österreich: Was passiert jetzt mit 14. Mio Litern Coca-Cola?

Es ist der wohl größte Rückruf in Österreich: Coca-Cola ruft 14 Millionen Liter Limonade zurück. Doch wie werden die riesigen Mengen entsorgt?

Coca-Cola HBC Austria hat kürzlich 14 Millionen Liter Limonaden wie Coca-Cola, Sprite, Fanta und Mezzo-Mix zurückgerufen. Grund sind mögliche Verunreinigungen mit kleinen Metallteilen. Rund 28 Millionen PET-Flaschen sind betroffen. Ihr Inhalt darf allerdings nicht einfach über den Abfluss entsorgt werden. Denn der Zucker fördert das Bakterienwachstum, was die Kläranlagen massiv belüften und Energie kosten würde, wie Josef Tauber, Betriebsleiter der Kläranlage Korneuburg, gegenüber der österreichischen Zeitung "Der Standard" erklärt.

Zudem müsste die Phosphorsäure neutralisiert werden, um Algenwachstum zu verhindern. Außerdem dürfen Softdrinks laut Abfallgesetz nicht einfach wie Wasser weggeschüttet werden. Eine Lösung könnte der Einsatz von Biogasanlagen sein. "Durch die Vergärung könnte Energie gewonnen werden", sagt Tauber. Auch in Müllverbrennungsanlagen können die Flaschen nicht entsorgt werden, da Flüssigkeiten dort nicht mitverbrannt werden dürfen.

Zu sehen sind Coca-Cola-Flaschen.
Zu sehen sind Coca-Cola-Flaschen.

Coca-Cola selbst äußert sich zu den Entsorgungsplänen noch zurückhaltend. In Gesprächen mit dem Marktamt prüfe man verschiedene Optionen, darunter auch die Biogasanlage, sagt ein Sprecher der Zeitung. Die Rückruf-Aktion gilt als die größte in der Geschichte Österreichs. Ursache ist ein gebrochenes Sieb bei der Abfüllung, durch das Metallteile in die Getränke gelangt sein könnten.

Der Rückruf ist für Coca-Cola eine logistische Herausforderung. 14 Millionen Liter Limonade entsprechen rund 28 Millionen halben Liter Flaschen, genug um einen kleinen See zu füllen. Die Verantwortung für die Entsorgung ist groß, denn einfache Lösungen scheiden aufgrund der chemischen Zusammensetzung der Getränke aus.

Ein Sprecher von Coca-Cola betont gegenüber der Zeitung, dass man sich zunächst auf die Rückholaktion konzentriere. Wohin die riesigen Mengen später gebracht werden, ist offen. Klar ist nur, dass umweltfreundliche und energieeffiziente Lösungen gefunden werden müssen.

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