Mega-Studie zeigt - Jüngere erkranken jetzt vor allem an vier Krebsarten
Wer in den 80ern und 90ern geboren wurde, gehört zu den sogenannten „Millennials“. Sie haben ein erhöhtes Risiko für bestimmte Krebsarten, fand jetzt eine Studie der American Cancer Society heraus. Welche das sind und wie Sie sich schützen.
Im Video: Immer mehr Menschen erkranken an tückischster Krebsart – wie Sie sich schützen
Krebs trifft immer mehr jüngere Menschen. Diesen erschrecken Trend unterstreicht nun abermals eine große Studie aus den USA. Wissenschaftler der American Cancer Society hatten die Krebsraten verschiedener Generationen miteinander verglichen und dabei festgestellt: Bei insgesamt 17 Krebsarten haben die „Millennials“, also die, die zwischen 1980 und 1990 geboren wurden, ein höheres Risiko als ihre Vorgänger-Generationen.
Millennials besonders anfällig für vier Krebsarten
Das Team hatte in seiner großen Analyse die Daten von mehr als 23 Millionen Menschen untersucht, die zwischen 1920 und 1990 geboren wurden. Es betrachtete dabei deren Patientengeschichte und ob sich eine oder mehrere von insgesamt 34 Krebsarten entwickelte. Seine Ergebnisse veröffentlichte das Team im Fachblatt „The Lancet“ .
So stiegen etwa viele Inzidenzraten seit den 1920er-Jahren mit jedem nachfolgenden Geburtenjahrgang an. Darunter stachen bei Männern und Frauen
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Nierenkrebs und
Dünndarmkrebs
besonders heraus. Hier erkrankten die Millennials zwei- bis dreimal so häufig wie die Babyboomer (Geburtsjahrgang 1955). Gleiches galt für Leberkrebs bei Frauen.
Bauchspeicheldrüsenkrebs trifft jährlich rund 20.000 Deutsche. Da sich die Symptome häufig erst spät bemerkbar machen, gilt er als besonders tückisch.
An Nierenkrebs erkranken in Deutschland jedes Jahr etwa 15.000 Menschen, darunter doppelt so viele Männer wie Frauen.
Dünndarmkrebs ist relativ selten, daran erkranken hierzulande jährlich etwa 1200 Frauen und 1500 Männer. Bestimmte erbliche Faktoren erhöhen das Risiko einer Erkrankung.
Leberkrebs trifft jährlich etwa 10.000 Menschen in Deutschland. Auch hier erkranken Männer etwa doppelt so häufig wie Frauen.
Die Daten stammen aus dem Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts.
Analyse unterstreicht Notwendigkeit von Krebs-Prävention
„Diese Erkenntnisse ergänzen die wachsenden Hinweise auf ein erhöhtes Krebsrisiko in den Generationen nach der Babyboomer-Generation", ordnet Studienautorin Hyuna Sung die Ergebnisse ein. "Sie erweitern frühere Erkenntnisse zu früh auftretendem Dickdarmkrebs und einigen mit Fettleibigkeit verbundenen Krebsarten und decken ein breiteres Spektrum von Krebsarten ab.“
Eine eindeutige Erklärung für den Zusammenhang zwischen den steigenden Krebsraten und den Geburtsjahrgängen gebe es jedoch nicht. Die Daten unterstrichen jedoch die Notwendigkeit, auch in jüngeren Generationen Risikofaktoren für Krebs auszumachen und Präventionsstrategien zu entwickeln, schreiben die Forscher.
Wie Sie Krebs vorbeugen
Denn mit der richtigen Prävention ließe sich ein erheblicher Teil der Neuerkrankungen vermeiden. Krebs- und Präventions-Forscher haben dafür folgende Maßnahmen zusammengefasst:
Übergewicht vermeiden
Jeden Tag bewegen
Nicht rauchen
So wenig Alkohol trinken wie möglich
Krebserregende Stoffe vermeiden
Vor UV-Strahlung schützen
Gegen Krebs impfen (Hepatitis B; HPV)
Angebote für Krebs-Früherkennung nutzen