Mega-Zoff um mögliche Formel-1-Übernahme
Die Fronten zwischen der Formel 1 und dem Automobil-Weltverband FIA verhärten sich.
Äußerungen von FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem zu einem angeblichen Übernahmeangebot aus Saudi-Arabien sorgten nun für großen Unmut bei der Motorsport-Königsklasse und dessen Eigentümer Liberty Media. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Formel 1)
Das Unternehmen wandte sich Medienberichten zufolge in einem Brief direkt an Ben Sulayem. Darin hieß es: „Die FIA hat unmissverständlich zugesagt, dass sie nichts unternehmen wird, was den Besitz, die Verwaltung und/oder Nutzung der kommerziellen Rechte beeinträchtigen könnte. Wir sind der Ansicht, dass diese Kommentare, die über den offiziellen Social-Media-Account des FIA-Präsidenten geäußert wurden, in diese Rechte auf inakzeptable Weise eingreifen.“
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FIA-Präsident bezeichnet angebliches Saudi-Angebot als überhöht
Dem Zoff vorausgegangenen war ein angeblich vom saudi-arabischen Staatsfonds erwägtes Übernahmeangebot für die Formel 1 über 20 Milliarden US-Dollar.
In der Folge äußerte sich FIA-Präsident Ben Sulayem bei Twitter besorgt über die gehandelten Zahlen und bezeichnete das kolportierte Angebot als überhöht. Außerdem riet er jedem potenziellen Käufer, „seinen gesunden Menschenverstand zu nutzen, an das Wohl des Sports zu denken und einen klaren, nachhaltigen Plan vorzulegen - nicht nur eine Menge Geld“.
Liberty Media, der aktuelle Eigentümer der Formel 1, hatte 2017 rund 4,4 Milliarden US-Dollar bezahlt. Das Unternehmen erkannte in den Aussagen Ben Sulayems eine Einmischung in die kommerziellen Rechte des Sports.
Vertragsverletzung? Formel-1-Eigentümer wird deutlich
„In dem Maß, in dem diese Kommentare den Wert der Liberty Media Corporation schädigen, kann die FIA dafür haftbar gemacht werden“, hieß es weiter in dem Brandbrief. Die Umstände, unter denen die FIA bei einer möglichen Änderung der Beteiligungsverhältnisse in der Formel-1-Gruppe eine Rolle spielen würde, seien „sehr begrenzt“.
Tatsächlich hatte die Formel 1 mit der FIA im Jahr 2000 vereinbart, dass sich der Dachverband nicht in die kommerziellen Themen einmischt. Stattdessen soll sich die FIA nur mit regulatorischen Aspekten befassen.
Das letzte Wort in dieser Angelegenheit scheint demnach noch lange nicht gesprochen - vor allem dann, wenn sich wirklich herausstellen sollte, dass die Äußerungen von Ben Sulayem den Aktionären und Investoren der Formel 1 geschadet haben.