Mehr als 1,6 Millionen Dollar für Angeklagten nach Würgegriff-Tod in New York

Ein Rechtshilfefonds zur Unterstützung des Mannes, der wegen des Würgegriff-Tods eines Obdachlosen in New York angeklagt wurde, hat mehr als 1,6 Millionen Dollar zusammengetragen.
Ein Rechtshilfefonds zur Unterstützung des Mannes, der wegen des Würgegriff-Tods eines Obdachlosen in New York angeklagt wurde, hat mehr als 1,6 Millionen Dollar zusammengetragen.

Ein Rechtshilfefonds zur Unterstützung des Mannes, der wegen des Würgegriff-Tods eines Obdachlosen in New York angeklagt wurde, hat mehr als 1,6 Millionen Dollar zusammengetragen. Bis Sonntagmittag waren mehr als 36.000 Personen dem Spendenaufruf der Anwaltskanzlei Raiser & Kenniff gefolgt, die den ehemaligen Soldaten der US-Marines, Daniel Penny, vertritt.

Der auf einem Handyvideo festgehaltene Tod des 30-jährigen Jordan Neely, der in der Vergangenheit als Michael-Jackson-Imitator Geld verdient hatte, hatte Anfang Mai Empörung ausgelöst. Der Afroamerikaner hatte nach Zeugenaussagen in einer U-Bahn angefangen, Passagiere anzuschreien. Er soll aber niemanden körperlich angegriffen haben. Der Passagier Penny überwältigte Neely und nahm ihn auf dem Boden liegend minutenlang in einen Würgegriff.

Neely verlor das Bewusstsein und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo er für tot erklärt wurde. Die Gerichtsmedizin stufte den Fall als Tod durch Fremdverschulden ein, Todesursache war demnach ein Zusammendrücken des Halses.

Der 24-jährige Penny wurde am Freitag wegen sogenannten Totschlags zweiten Grades angeklagt und gegen Kaution freigelassen.

Der Rechtshilfefonds wurde von Pennys Anwälten auf der Website GiveSendGo eingerichtet, die sich selbst als "Die Nummer 1 unter den christlichen Spendenaktion-Seiten" bezeichnet. Die Seite ist bekannt dafür, Fundraising von Gruppen aus dem antisemitischen und rassistischen Spektrum zuzulassen, die auf anderen Crowdfunding-Seiten verbannt wurden.

Unterstützung bekam Penny auch von Ron DeSantis, konservativer Gouverneur des US-Bundesstaats Florida, von dem erwartet wird, dass er sich um die Kandidatur der republikanischen Partei für die Präsidentschaftswahl 2024 bewerben wird. In Onlinediensten forderte DeSantis, die "Pro-Kriminalität-Agenda der Linken" zu stoppen und "die Straßen für gesetzestreue Bürger zurückzugewinnen".

Neely war Medienberichten zufolge in der Vergangenheit wiederholt festgenommen worden. Demnach litt er unter psychischen Problemen, nachdem seine Mutter ermordet worden war. Neely war damals ein Jugendlicher.

Sein Tod am 1. Mai berührt zwei Themen, die in New York immer wieder für Schlagzeilen sorgen: psychische Probleme unter den vielen Obdachlosen der Millionenstadt und die Sicherheit in der U-Bahn.

ma/