Mehr als 60 Tote durch Hurrikan "Helene" in den USA

Durch den Sturm "Helene" sind im Südosten der USA nach Behördenangaben mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Wohnhäuser, Geschäftsgebäude und Straßen wurden beschädigt oder komplett zerstört, mehr als 2,7 Millionen Haushalte waren ohne Strom. (CHANDAN KHANNA)
Durch den Sturm "Helene" sind im Südosten der USA nach Behördenangaben mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Wohnhäuser, Geschäftsgebäude und Straßen wurden beschädigt oder komplett zerstört, mehr als 2,7 Millionen Haushalte waren ohne Strom. (CHANDAN KHANNA) (CHANDAN KHANNA/AFP/AFP)

Durch den Sturm "Helene" sind im Südosten der USA nach Behördenangaben mehr als 60 Menschen ums Leben gekommen. Wohnhäuser, Geschäftsgebäude und Straßen wurden beschädigt oder komplett zerstört, mehr als 2,7 Millionen Haushalte in zehn Bundesstaaten waren am Samstag (Ortszeit) immer noch ohne Strom. In sechs Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen.

Insgesamt 63 Todesopfer durch "Helene" wurden am Samstag aus Florida, Georgia, South Carolina, North Carolina und Virginia gemeldet. Der US-Wetterdienst teilte mit, er erwarte nach den "katastrophalen Überschwemmungen" eine Verbesserung der Wetterlage. Es sei jedoch mit "lang anhaltenden Stromausfällen" zu rechnen. Mehr als 800 Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde Fema waren zur Unterstützung der örtlichen Behörden im Einsatz.

Der Sturm war am späten Donnerstagabend mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 225 Stundenkilometern und damit als "extrem gefährlicher" Hurrikan der Stufe vier südlich von Tallahassee in Florida auf Land getroffen. Anschließend schwächte er sich aber ab.

In insgesamt sechs Bundesstaaten wurde der Notstand ausgerufen. Dazu gehörten Alabama, Florida, Georgia, North Carolina, South Carolina und Tennessee. North Carolinas Gouverneur Ray Cooper sprach von "einem der schlimmsten Stürme in der jüngeren Geschichte" in seinem Bundesstaat.

Einige Einwohner in South Carolina bezeichneten "Helene" als den schlimmsten Sturm seit 40 Jahren. Es gab Berichte über abgelegene Städte in den Bergen, wo die Menschen ohne Strom oder Mobilfunk ausharrten, und in denen die Straßen unter Schlammmassen verschüttet waren.

Besonders schwer betroffen war die auf einer Inselgruppe im Golf von Mexiko gelegene 700-Einwohner-Stadt Cedar Key mit ihren pastellfarbenen Holzhäusern. Viele von ihnen haben den Sturmfluten nicht standgehalten. Er habe sein ganzes Leben hier gelebt, sagte der Einwohner Gabe Doty, der unermüdlich die Trümmer wegräumte. "Es bricht mir das Herz, das zu sehen."

In der Stadt Erwin in Tennessee mussten mehr als 50 Patienten und Mitarbeiter per Hubschrauber vom Dach eines Krankenhauses gerettet werden, während die Wassermassen unter ihnen alles mit sich rissen, wie Fernsehbilder zeigten.

Bewohner von Georgias Hauptstadt Atlanta mussten das Wasser mit Eimern aus den Fenstern im Erdgeschoss schöpfen, während in der Nähe von Tampa in Florida Boote in Gärten strandeten.

US-Präsident Joe Biden äußerte sich bestürzt über die Verwüstungen durch "Helene". Der Präsident sei von den zuständigen Behörden über "den tragischen Verlust an Menschenleben in der gesamten Region" informiert worden, teilte das Weiße Haus am Samstag mit. Er habe sie angewiesen, die Unterstützung der Regierung für die betroffenen Menschen zu beschleunigen und weitere Einsatzkräfte zu mobilisieren, "einschließlich der sofortigen Entsendung zusätzlicher Such- und Rettungsteams nach North Carolina".

In Mexiko kamen derweil durch den Hurrikan "John" nach Regierungsangaben mindestens acht Menschen ums Leben. Der Urlaubsort Acapulco an der mexikanischen Pazifikküste wurde überschwemmt.

Fachleuten zufolge führt der Klimawandel dazu, dass Wirbelstürme heftiger werden und schneller an Stärke zunehmen. Der Grund dafür ist die Erwärmung der Ozeane: Wirbelstürme entstehen durch die Verdunstung des Wassers an der Meeresoberfläche, welche mit steigender Temperatur zunimmt. Weil der Atlantik in diesem Jahr überdurchschnittlich warm war, hatte die US-Behörde für Ozean- und Atmosphärenforschung (NOAA) in diesem Jahr vor einer "außergewöhnlichen" Hurrikan-Saison gewarnt.

kas/mid