Mehr Plätze: Stadt Köln stellt Pläne für zehn Schulen vor

Antworten auf die wichtigsten Fragen zum neuen Maßnahmenpaket.

Die Stadt will das Tempo beim Schulbau anziehen. Die Ankündigung hört man seit Jahren, jetzt scheint sich tatsächlich etwas zu ändern. 15 Projekte für zehn Schulen an neun Standorten werden an private Unternehmen vergeben. Schon in der nächsten Ratssitzung am 4. April soll der politische Beschluss fallen. Weniger konkret ist die Ankündigung, die Maßnahmen sowie weitere „ausgewählte Schulbauprojekte“ einer neuen „organisatorisch selbstständigen Einheit“ zu übertragen. Erweiterungen und Neubauten Auf der Liste stehen zehn Schulen. Drei Gymnasien werden erweitert, in Lövenich wird ein weiteres neu gebaut. Hinzu kommen Erweiterungen von drei Grundschulen, einer Realschule, eines Berufskollegs und einer Gesamtschule. Gebaut wird da, wo der Bedarf dringend ist. Mit allen ist die Perspektive verbunden, dass viele neue Schulplätze entstehen. Für alle Baumaßnahmen besteht bereits Planungsrecht. So soll es möglich sein, sie in höchstens fünf Jahren umzusetzen. Projekte in einer Hand Bei einem Treffen mit Vertretern der großen Ratsfraktionen überraschte die Stadtverwaltung mit einem bislang in Köln weitgehend unbekannten Begriff: Kannte man bislang „Generalunternehmer“, die ein Großprojekt realisieren, lernen Politik und Bürger nun „Totalunternehmer“ kennen. Die übernehmen nicht nur den kompletten Bau, sondern auch die Planung. Die Bauunternehmen werden über Ausschreibungen gesucht. Um das zeitaufwendige europäische Vergaberecht kommt die Stadt nicht drum herum. Die Auswahl der Schulen ist nachvollziehbar. Überraschend ist, dass der Bau des Lövenicher Gymnasiums auf der Liste steht, nicht aber fünf weitere Schulen, die ebenfalls in so genannter Modulbauweise errichtet werden sollen. Die Politik hatte ein Paket geschnürt, das nun offenbar aufgeschnürt wird. Wo die anderen fünf Schulen geblieben sind, konnte die Stadt am Mittwoch auf Anfrage nicht erklären. Enttäuschung bei Schulen, die nicht auf der Liste stehen Ärgern wird man sich auch in den Gesamtschulen in Höhenhaus, Rodenkirchen und Holweide, die ebenfalls nicht auf der Liste stehen. Sie bleiben genau wie die meisten laufenden Projekte erst einmal unter dem Dach der städtischen Gebäudewirtschaft. Die Stadt hat bislang nicht gesagt, welche Auswirkungen die vorgeschlagenen Maßnahmen für andere sehr dringende Projekte hat. Vorerst hat die Stadtspitze Mitarbeiter für die Aufgabe benannt, die sich ab sofort um die 15 Projekte kümmern und die Ausschreibungen organisieren sollen. Daraus könnte eine privatwirtschaftlich organisierte GmbH werden. So macht es zum Beispiel Düsseldorf. Es sind aber auch andere Organisationsformen möglich. Der Vergleich Kölns mit anderen Städten belegt: Die Organisationsform ist nicht entscheidend. Und um besser als Köln zu sein, braucht man keine GmbH zu gründen, wie man in Hamburg und München sehen kann. „Erster Aufschlag, kein Befreiungsschlag“ Die ausgewählten Projekte sind 15 von 203, die bei der städtischen Gebäudewirtschaft als zuständiger Dienststelle angemeldet sind. Vielen dieser Sanierungen, Neubauten und Erweiterungen ist noch nicht einmal ein städtischer Mitarbeiter als Sachbearbeiter zugeordnet. Baudezernent Franz-Josef Höing sagt über die geplanten Beschlüsse: „Das ist ein erster Aufschlag, aber noch kein Befreiungsschlag.“ Es müsse weiterhin darum gehen, die Gebäudewirtschaft leistungsfähiger zu machen. Es müssen die freien Stellen in der Gebäudewirtschaft besetzt werden und gute Leute mit besserer Bezahlung gehalten beziehungsweise gelockt werden. Wie es heißt, hat der neue Stadtdirektor die entsprechenden Weichen gestellt, damit das Personalproblem kleiner wird. Darüber hinaus sollen Abstimmungsprozesse zwischen den beteiligten Dienststellen verbessert und verkürzt werden. Die neun Standorte der Baumaßnahmen 1. Königin-Luise-Schule, Innenstadt: Generalinstandsetzung und Erweiterung 2.Gesamtschule Innenstadt: Erweiterungsbau an der Frankstraße, Neubauten am Severinswall 3. Ernst-Moritz-Arndt-Schule, Rodenkirchen: Neubau mit Zweifachturnhalle in 4. Hildegard von Bingen-Gymnasium, Sülz: Erweiterung und neue Dreifachturnhallen 5. Gymnasium Lövenich: Neubau und Interim für vorgezogenen Start 6. Dreikönigsgymnasium, Bilderstöckchen: Erweiterung 7. Grundschule Ketzerstraße, Nippes: Erweiterung und Instandsetzung 8. Berufskolleg und Realschule Niehler Kirchweg: Erweiterung, neue Dreifachturnhalle 9. Grundschule Am Altenberger Kreuz, Poll: Neubau (fra)...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta