Mehrheit der Amerikaner dafür - Walz fordert Abschaffung des Electoral College-Systems

Tim Walz an der Seite von Kamala Harris<span class="copyright">Jacquelyn Martin/AP</span>
Tim Walz an der Seite von Kamala HarrisJacquelyn Martin/AP

Der demokratische Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz forderte bei einer Spendenveranstaltung in Kalifornien die Abschaffung des Electoral College-Systems.

Tim Walz sprach sich für ein Wahlsystem aus, bei dem der Kandidat mit den landesweit meisten Stimmen Präsident wird. Laut „CBS“ wäre für eine Abschaffung des Electoral College eine Verfassungsänderung nötig, da das Wahlsystem in der Verfassung verankert ist. Solche Änderungsprozesse sind komplex und erfordern breite politische Mehrheiten.

Kritik der Republikaner

Er sagte laut „CBS“: „Das ist leider nicht die Welt, in der wir leben. Also müssen wir Beaver County, Pennsylvania, gewinnen. Wir müssen in York, Pennsylvania, gewinnen. Wir müssen in West-Wisconsin gewinnen. Wir müssen in Reno, Nevada, gewinnen.“

Die Äußerungen von Walz wurden sofort von der Trump-Kampagne und prominenten Republikanern kritisiert. Sie warfen ihm vor, die Ergebnisse eines möglichen Trump-Sieges in Frage stellen zu wollen. Karoline Leavitt, die Pressesprecherin der Trump-Kampagne, schrieb auf X, ob Walz „den Boden bereiten“ wolle, um einen Trump-Sieg als illegitim darzustellen.

Das Wahlkampfteam der Demokraten relativierte Walz' Äußerungen laut „CBS“ im Nachhinein.

Nationale Mehrheit gegen das Electoral College

Eine aktuelle Umfrage des Pew Research Centers zeigt, dass 63 Prozent der Amerikaner für die Abschaffung des Electoral College zugunsten einer nationalen Mehrheitswahl sind. Diese Forderung wurde in den letzten Jahren besonders laut, nachdem sowohl Hillary Clinton 2016 als auch Al Gore 2000 die Mehrheit der Wählerstimmen gewannen, aber im Electoral College verloren.