Die meisten Auto-Kindersitze überzeugen im Test

Von 18 von ADAC und Stiftung Warentest untersuchten Kindersitzen sind 11 Modelle «gut», drei «befriedigend» und vier «mangelhaft». Foto: Markus Zahradnik/ÖAMTC
Von 18 von ADAC und Stiftung Warentest untersuchten Kindersitzen sind 11 Modelle «gut», drei «befriedigend» und vier «mangelhaft». Foto: Markus Zahradnik/ÖAMTC

Der ADAC und die Stiftung Warentest haben 18 Kindersitze unter die Lupe genommen. Zwar bestehen alle den Crashtest und die meisten schneiden sogar «gut» ab. Doch vier Kandidaten weisen Schadstoffe auf und fallen daher als «mangelhaft» durch.

Berlin (dpa/tmn) - Wer einen neuen Kindersitz fürs Auto braucht, kann bei den meisten Modellen sorglos zugreifen. Das ist das Ergebnis eines Gemeinschaftstests von ADAC und Stiftung Warentest.

Demnach schneiden 11 von 18 überprüften Sitzen «gut» ab. Drei Modelle sind «befriedigend». Vier sind jedoch «mangelhaft», weil sie in den Bezügen Schadstoffe haben, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.

Für Kinder bis 13 Kilo Körpergewicht erhalten beispielsweise der Hauck Comfort Fix + Comfort Fix Isofixbasis für 220 Euro ein «Gut» (Note 2,1). Die gleiche Bewertung haben der Maxi-Cosi CabrioFix für 140 Euro (2,1) und der 120 Euro teure Hauck Comfort Fix (2,4). Bei den Sitzen nach i-Size-Norm bis 105 Zentimeter Körpergröße sind unter anderem drei Britax-Modelle für 350 bis 500 Euro «gut» (1,7): Der Römer Baby-Safe2 i-Size + i-Size Base und das Modell mit i-Size Flex Base sowie der Römer Swingfix M i-Size. Dieselbe Note bekommt der Joie i-Level für 300 Euro.

Für Kinder mit einem Körpergewicht von 9 bis 36 Kilo ist der Cybex Pallas S-Fix für 300 Euro «gut» (2,1). Das gilt auch für den Cybex Solution S-Fix für 190 Euro in der Klasse von 15 bis 36 Kilo mit der Note 1,7.

Keiner der jetzt getesteten Sitze konnte allerdings die besten Modelle der Vortests von den Spitzenplätzen verdrängen, heißt es in der Zeitschrift «test» (Ausgabe 11/2018).

14 Babyschalen und 4 Sitze für Kinder ab dem Laufalter wurden untersucht - und gecrasht. Alle überstanden den Aufpralltest, erstmals seit Jahren. Neben der Unfallsicherheit, die zur Hälfte in die Bewertung eingeflossen ist, kommt es auch auf Handhabung, Ergonomie und auf gefundene Schadstoffe an.

In drei der vier belasteten Modelle fanden die Tester Naphthalin. Der Stoff steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Ein Sitz ist mit dem Flammschutzmittel TDCP belastet, das unter dem gleichen Verdacht steht. «Die vielen schadstofffreien Sitze beweisen, dass es auch ohne geht», sagt Heike van Laak von der Stiftung Warentest.

Ob die Sitze belastet sind, können Verbraucher in der Regel nicht selbst feststellen. Wenn Kindersitze ungewöhnlich stark riechen, rät die Stiftung Warentest zwar vom Kauf ab. Gewissheit darüber, ob Schadstoffe in den Sitzen sind oder nicht, gebe der Geruch aber auch nicht.

Zum Kauf sollten Eltern das eigene Auto und die Kinder zum Geschäft mitbringen, um Einbau und Passform zu prüfen. Denn nicht jeder Sitz passt gleich gut in jedes Auto, erklärt der ADAC.

Unter allen Möglichkeiten, einen Kindersitz im Auto zu montieren, ist der Platz hinter dem Beifahrer in der Regel der optimale. Hier gebe es kaum Einschränkungen bei der Bedienung, die Tür öffnet zum Bürgersteig, und man kann meist auf Isofix-Befestigungen zurückgreifen. Allerdings muss dazu der Fahrersitz entsprechend weit nach vorne geschoben werden. Der schlechteste Platz ist der hintere Mittelsitz. Dieser ist meist zu schmal, ohne Isofix und steht oft wackelig auf einer Wulst, so der ADAC.