Melania Trump: Worträtsel-Post sorgt für Spott und Häme

Melania Trump veröffentlichte im Internet einen Post mit einem Wortsuchspiel. Für ihre Follower war dies der Anlass, um ihre Wut über die Politik von US-Präsident Donald Trump zum Ausdruck zu bringen.

Die First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika: Melania Trump (Bild: Erin Scott/ddp/Sipa USA
Die First Lady der Vereinigten Staaten von Amerika: Melania Trump (Bild: Erin Scott/ddp/Sipa USA

Dieser Schuss ging nach hinten los. Wohl um Verbundenheit mit den US-Bürgern in der Coronakrise zu demonstrieren, postete Melania Trump auf einem sozialen Netzwerk so etwas wie einen Mut machenden Post. Doch statt Sympathie zu ernten, bekam die First Lady den Zorn jener Menschen zu spüren, die von der Politik ihres Gatten Donald Trump und seinem Corona-Krisenmanagement im Besonderen alles andere als zufrieden sind.

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Der am vergangenen Freitag auf Twitter veröffentlichte Beitrag enthielt ein Rätsel mit versteckten Wörtern, die allesamt mit dem Weißen Haus zu tun haben. Das Spiel war offenbar nicht nur als Zeitvertreib für alle Corona-geplagten Amerikaner gedacht. Nein, mit dem Post wollte Trump allen Leidensgenossen wohl auch so etwas wie Trost spenden. Die Botschaft: In der beispiellosen Krise kommt es vor allem auf Werte wie Familie und zwischenmenschliche Beziehungen an. "Während Sie Zeit mit der Familie verbringen", schreibt sie, "ist das Weiße-Haus-Rätsel ein toller Weg, um mit seinen Liebsten zusammen zu kommen, während man sein Wissen rund um das Weiße aus testet."

Die zwei Botschaften der FLOTUS

Mit dem Post wollte Trump wohl aber nicht nur die Moral der Bevölkerung stärken, sondern auch eine zweite Fliege mit derselben Klappe schlagen. Es verbirgt sich in dem Beitrag nämlich eine weitere Botschaft. Und die liest sich in etwa so: Auch die First Family der USA mitsamt dem POTUS, dem President of the United States (leider fehlt dieses Akronym im Rätsel), teilt das gleiche Schicksal mit vielen Millionen Menschen, sie steht sozusagen auf der gleichen Stufe wie jede normale Familie auch. Und ja, auch sie verbringt in der Ausnahmesituation die Zeit mit den liebsten Menschen.

Für viele Nutzer war der Post der FLOTUS (das Akronym für First Lady of the United States findet sich im Rätsel) alles andere als inspirierend. Vielmehr war er für sie der Anlass, um ihren Unmut nicht nur über die Corona-Politik Donald Trumps zum Ausdruck zu bringen. "Ist das ein Witz?", fragt eine Userin entrüstet auf Twitter. "Dein Ehemann zettelt einen Bürgerkrieg in unserem Land an, und du willst, dass wir uns hinsetzen und Wörter suchen???!!!" Geht es in dem Weiße-Haus-Rätsel darum, "die 50 Wörter zu finden, die Trump kennt?", fragt ein anderer Nutzer. "Oder darum, die 50 Arten zu finden, auf die er uns betrogen hat?"

Ein dritter Nutzer hat auf Twitter ein abgewandeltes Wortsuchspiel veröffentlicht. Seine Version sei "eher geeignet für den derzeitigen Besetzer des Weißen Hauses", schreibt er. Darin sollen Wörter wie die folgenden gefunden werden: "Frauenhasser", "Lügner", "Feigling", "absoluter Vollpfosten", "Orangengesicht", "Putins Puppe", "bankrott" und natürlich “covfefe”.

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