Mensch - Ärzteverband fordert Strafgebühr fürs Terminschwänzen

Immer mehr Patienten und Patientinnen nehmen Arzttermine nicht wahr. Eine Strafgebühr soll das ändern.<span class="copyright">iStock/andrei_r</span>
Immer mehr Patienten und Patientinnen nehmen Arzttermine nicht wahr. Eine Strafgebühr soll das ändern.iStock/andrei_r

Da immer mehr Patienten und Patientinnen Arzttermine nicht wahrnehmen, fordert der Kassenärztliche Bundesverband (KBV) nun eine Strafgebühr für unentschuldigtes Fehlen.

Das Kind muss unerwartet aus der Schule abgeholt werden, ein dringender beruflicher Termin oder einfach nur vergessen, dass man an dem Tag einen Arzttermin hatte - schlecht für die Gesundheit und schlecht für den Arzt oder die Ärztin. Denn diese haben dann Leerlauf und weniger Honorar. Aus diesem Grund fordert nun die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Strafgebühren, wenn Patienten und Patientinnen einen Termin unentschuldigt verstreichen lassen.

Laut "Bild" gibt es bereits erste Ärzte, die eine solche Gebühr für unentschuldigtes Fehlen von ihren Patienten und Patientinnen verlangen. So verlangen einige Ärzte in Berlin dafür 40 Euro. In Schleswig-Holstein soll laut der Zeitung ein Mediziner sogar 100 Euro dafür berechnen.

Nicht Patienten, sondern Krankenkassen sollen zahlen

Während die Patienten und Patientinnen in Berlin und Schleswig-Holstein diese Gebühr selbst zahlen müssen, soll eine Strafgebühr, wie sie der KBV fordert, über die Krankenkassen entrichtet werden. "Angemessen wäre viel mehr eine von den Krankenkassen zu entrichten Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann unentschuldigt nicht wahrnehmen", sagte KBV-Vorsitzender Andreas Gassen gegenüber "Bild".

Für die Krankenkassen würde das mehr bürokratischer Aufwand und höhere Kosten mit sich bringen, was am Ende vermutlich auf die Versicherten und Versicherten umgelegt und am Ende womöglich sogar höhere Krankenkassenbeiträge bedeuten würde.