Menschen mit Behinderungen im Rampenlicht

In Spanien sorgt die Schauspielergruppe "Campeones de la Comedia" für Aufmerksamket. Ein Großteil ihrer Mitglieder sind Menschen mit Behinderungen. Nach ihrem erfolgreichen Film "Campeones" steht die Gruppe jetzt gemeinsam im Theater auf der Bühne. Ein ganz persönliches Stück für die Künstler.

In dem Stück geht es um Menschen, die in einer Wohnung mit der Wohnungsbetreuerin Claudia wohnen. Sie suchen dort nach Arbeit, um Künstler zu werden. Ganz ähnlich wie in ihrem persönlichen Leben.

Ob sie vor der Kamera stehen, oder direkt vor einem Publikum - die Schauspielerinnen und Schauspieler der Gruppe fühlen sich im Rampenlicht wohl.

Gloria Ramos ist Mitglied des Schauspiel-Ensembles und erklärt, dass auf der Bühne zu sein für sie so ist, als wäre sie zu Hause.

Man lässt sich auf das Talent ein, das man hat, und zeigt hier auf der Bühne, was man kann.

Einer der Schauspieler hat bereits 30 Jahre Erfahrung und ist über die zahlreiche Präsenz von Menschen mit Behinderungen in dem Stück begeistert. Emilio Gavira ist begeistert von der Tatsache, dass das alles auf der Bühne geschieht. Für ihn ist die Bühne wie ein Altar, der alles vergrößert. Die Sichtbarkeit die das für Menschen mit Behinderung mit sich bringt ist für ihn das wichtigste an der ganzen Sache. Er ist überzeugt, dass Behinderung im Theater im Laufe der Zeit noch viel sichtbarer werden wird.

Carlos Marlasca
Ausschnitt des Theaterstück der Schauspielgruppe - Carlos Marlasca

Nach der Aufführung in Madrid werden die selbsternannten "Meister der Komödie" in ganz Spanien auf Tournee gehen. Dabei geht es nicht nur um dieses eine bestimmte Stück. Die größere Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen im Theater ist eine Folge der öffentlichen Unterstützung durch Initiativen wie die Inklusionstage, die seit einem Jahrzehnt stattfinden. Oder eben das Festival "Una mirada diferente", das nach Erreichen seines Ziels beendet wurde.

Etwa 20 % der vom Spanischen Nationaltheater uraufgeführten Stücke in der letzten Saison waren inklusiv. Am erfolgreichsten war das Stück "Supernormales", in dem es um Sex zwischen Menschen mit Behinderungen geht.

Die stellvertretende Leiterin des nationalen Theaterzentrums, Fefa Noia, erklärt wie wichtig es ist Kreative mit Behinderungen zu unterstützen. Dazu käme jedoch auch gesellschaftlich notwendige Diskussionen anzustoßen und zwar mit einer unbestreitbaren künstlerischen Qualität, so Noia.

Auch aus Lateinamerika sind mittlerweile inklusive Stücke bis nach Spanien gekommen, wie das Stücl "Hamlet" inszeniert von der Peruanerin Chela de Ferrari.