Menschenrechtsorganisation deckt auf - Mehr als 100 Nordkoreaner verschleppt und spurlos verschwunden
Über 100 Nordkoreaner sind nach einer Verhaftung durch die Geheimpolizei spurlos verschwunden.
Mehr als 100 Nordkoreaner sind verschwunden, nachdem sie von der Geheimpolizei verhaftet wurden, wie die in Seoul ansässige Menschenrechtsorganisation „Transitional Justice Working Group“ laut „Reuters“ berichtet. Die nordkoreanische Geheimpolizei, auch als „Bowibu“ bekannt, habe die Betroffenen beim Versuch zu fliehen oder bei Kontaktaufnahmen mit Südkorea festgenommen.
Ein Bericht der Organisation, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, basiert auf Interviews mit 62 nordkoreanischen Flüchtlingen, die nach Südkorea geflohen sind. „Reuters“ berichtet, dass 113 Menschen als verschwunden gemeldet wurden. Von diesen Betroffenen wurden 90 Personen innerhalb Nordkoreas verhaftet, die restlichen in China oder Russland. Etwa 30 Prozent der Fälle ereigneten sich seit Kim Jong-uns Machtübernahme im Jahr 2011.
Festnahmen enden oft tödlich
„Wenn sie Anrufprotokolle mit Südkorea finden, werden diese als schwere Vergehen betrachtet,“ sagte ein Interviewpartner im Bericht. Ein weiterer Geflüchteter berichtete „Reuters“, dass ein Freund von ihm verhaftet wurde, als er versuchte, ein chinesisches Mobiltelefon zu bergen und inzwischen wahrscheinlich tot sei.
Der Direktor des Projekts, Kang Jeong-hyun, betonte, dass das Verschwindenlassen von Personen transnationale Verbrechen seien, an denen auch China und Russland beteiligt seien. „Reuters“ zufolge verschwinden 81 Prozent der Betroffenen nach der Überstellung an das nordkoreanische Ministerium für Staatssicherheit.