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Mäuse-Embryo mit riesigem Gehirn

Menschliches Erbgut lässt das Gehirn dieser Embryo-Maus wachsen. (Bild: Duke University/ Silver Lab)
Menschliches Erbgut lässt das Gehirn dieser Embryo-Maus wachsen. (Bild: Duke University/ Silver Lab)

Wissenschaftler aus den USA haben menschliches Erbgut in Mäuse eingepflanzt, um die Besonderheiten des menschlichen Gehirns besser nachvollziehen zu können. Das Ergebnis: Ein deutlich größeres Gehirn.

Das Forscherteam um Debra Silver von der Duke Universität im US-Bundesstaat North Carolina wagte einen besonderen Versuch: So wurden DNA-Abschnitte in Mäuse eingepflanzt, um zu erklären was das menschliche Gehirn so besonders macht. Vergleicht man nämlich das Erbgut von Mensch und Schimpanse, stellt sich eine 99-prozentige Übereinstimmung heraus. Trotzdem haben Menschen ein deutlich größeres Gehirn entwickelt, mit dem sie zum Beispiel Matheaufgaben lösen und Sprachen lernen können.

Das Forscherteam hat nun Gendatenbanken nach Unterschieden im Schimpansen- und Menschenerbgut durchsucht, die das embryonale Gehirnwachstum beeinflussen. Sie fanden 16 Unterschiede zwischen Mensch und Schimpanse. Also testeten sie die Auswirkungen der Abweichungen auf die Hirnentwicklung, in dem sie diese DNA-Abschnitte in das Erbgut von Mäusen einpflanzten. Daraufhin wuchsen den Mäuse-Embryonen ein zwölf Prozent größeres Gehirn als denen mit der Schimpansen-DNA. Der Unterschied war so groß, dass man ihn mit bloßem Auge erkennen konnte, berichten die Forscher. Betroffen von der Vergrößerung war vor allem der Neocortex, in dem Sprache und logisches Denken gesteuert werden.

Die Unterschiede zwischen der menschlichen und der Schimpansen-Entwicklung könnten zwei Gründe haben: Zum einen verdeutlicht der Versuch, dass das menschliche Erbgut früher in der Embryonalentwicklung aktiv wird, berichten Silver und Kollegen im Fachmagazin "Current Biology". Zum anderen werden die Hirnwachstumsgene im Menschen offenbar häufiger abgelesen als im Schimpansen.

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