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Kanzlerin Merkel besucht Kita – und muss sich alberne Häme gefallen lassen

Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte am Mittwoch eine Kölner Kita. (Bild: Reuters)
Bundeskanzlerin Angela Merkel besuchte am Mittwoch eine Kölner Kita. (Bild: Reuters)

Das Verhalten von wichtigen Politikern in der Öffentlichkeit wird besonders kritisch beäugt. Doch selbst wenn die Volksvertreter keine Fehler begehen, sind sie manchmal nicht vor Spott sicher. So geschehen bei Angela Merkel, die vor wenigen Tagen einen Termin in einer Kita absolvierte.

G8-Gipfel, Trump-Treffen, EU-Rat: Angela Merkel kümmert sich meist um die ganz großen Themen unserer Welt. Kaum ein geopolitisches Ereignis, bei dem die deutsche Kanzlerin nicht mitredet. Doch hin und wieder finden sich im Terminkalender der CDU-Politikerin auch glanzlosere Verpflichtungen, die aber um keinen Deut banaler sein müssen.

Am Mittwoch etwa machte Angela Merkel in Köln Halt, wo sie die inklusive Kita Maria Hilf besuchte. Die Kanzlerin nahm sich dabei Zeit, um den Anliegen der Erzieherinnen und Erzieher zuzuhören. Nicht nur den Erwachsenen, auch den Kindern widmete die Kanzlerin ihre Aufmerksamkeit.

Infantiler Humor schlägt seriöse Berichterstattung

Als Merkel jedoch am Basteltisch der Kinder Platz nahm, entstand ein etwas unvorteilhaftes Foto: Im Hintergrund sind auf einem Schrank zwei Stoffbären in vermeintlich eindeutiger Stellung zu sehen.

Von der Komik des Augenblicks bekam die Bundeskanzlerin nichts mit. (Bild: Reuters)
Von der Komik des Augenblicks bekam die Bundeskanzlerin nichts mit. (Bild: Reuters)

Nichts ahnend unterhält sich Merkel mit einer Erzieherin und schaut den Kindern beim Basteln zu. Für Teile der internationalen Medienlandschaft ein gefundenes Fressen. Obwohl die Regierungschefin für das Arrangement der Stofftiere nichts kann, wird die Kanzlerin in manchen ausländischen Publikationen durch den Kakao gezogen. So kommentierte die britische Boulevardzeitung “Daily Mirror” den Termin mit den Worten “ein peinlicher Termin, während zwei Bären Sex haben.”

Angela Merkel und die Stofftiere haben es in internationale Blätter geschafft. (Bild: Reuters)
Angela Merkel und die Stofftiere haben es in internationale Blätter geschafft. (Bild: Reuters)

Auch die russische Propagandaseite “Sputnik News” witzelt über den Zwischenfall: “Merkels Foto wird zur Lachnummer wegen schlüpfriger Sex-Bären im Hintergrund”.

Um es mit Kurt Tucholskys Worten zu sagen: “Jeder sieht nur, was er sehen will”. Manche sehen auf dem Bild mit der Kanzlerin Stofftiere in einer Sex-Pose, andere eben nur Stofftiere, die auf ein Regal gelegt wurden.

Angela Merkel besuchte Natalie Dedreux, eine junge Frau mit Downsyndrom. (Bild: Reuters)
Angela Merkel besuchte Natalie Dedreux, eine junge Frau mit Downsyndrom. (Bild: Reuters)

Treffen mit einem bekannten Gesicht

Angela Merkel befindet sich derzeit auf einer Reise durch die Bundesrepublik. Dabei hat der Termin eine besondere Bedeutung: Im vergangenen Bundestagswahlkampf sprach die Bundeskanzlerin in einer TV-Sendung mit dem Publikum. Eine der Zuschauerinnen, die 19 Jahre alte Natalie Dedreux, stellte Merkel dabei eine aufwühlende Frage.

Dedreux, die Trisomie 21 hat, fragte Merkel damals, warum man Babys mit Downsyndrom noch kurz bis vor der Geburt abtreiben darf. “Ich will nicht abgetrieben werden, sondern auf der Welt bleiben!”, hatte Dedreux damals gesagt. Die Kanzlerin hatte geantwortet, dass Eltern oft Angst hätten, ein behindertes Kind zu bekommen. Merkel sagte auch zu, bei Dedreux einmal vorbeizuschauen.

Neben ihrem Kita-Besuch traf sich die Kanzlerin daher auch mit Dedreux, die im ebenfalls von der Caritas betriebenen “Café Querbeet” arbeitet. Dedreux wollte von der Regierungschefin unter anderem wissen, ob im Bundeskanzleramt auch Menschen mit Behinderung arbeiten. Laut Merkel seien acht Prozent der Mitarbeiter im Kanzleramt Menschen mit Behinderung, nur Kollegen mit Downsyndrom gebe es noch nicht. “Aber das kann ja noch werden”, fügte Merkel hinzu.

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