Merkel und Macron kündigen neuen Élysée-Vertrag an

Ein historischer Tag für die deutsch-französische Freundschaft: Am 22. Januar 1963 unterzeichneten Deutschland und Frankreich den Élysée-Vertrag. Konrad Adenauer und Charles de Gaulle besiegelten die enge Beziehung der "früheren Erbfeinde". Anlässlich des 55. Jahrestages der Unterzeichnung soll es nun eine Neuauflage des Vertrags geben - das kündigten Kanzlerin Angela Merkel und Präsident Emmanuel Macron in einer gemeinsamen Erklärung an. In einer Videobotschaft auf deutscher und französischer Sprache richteten sie sich an ihre Bürger. Diese wurde bereits während Merkels Besuch in Paris vor wenigen Tagen aufgezeichnet. "Frankreich und Deutschland wollen als Freunde im Herzen Europas, und im Geiste Europas, in diesem Jahr einen neuen Elysée-Vertrag schließen. Wir streben neue Ziele und neue Formen der Zusammenarbeit an", erklärt die Kanzlerin in dem Video, das Macron am Sonntag auf seinen sozialen Netzwerken veröffentlichte. "Wir tun das, um die Menschen in unseren Ländern noch enger zusammen zu führen. Und wir tun das, um dem ganzen Europa neuen Schub zu geben, um es noch stärker zu machen." Ziel dieser Neuauflage ist es unter anderem, gemeinsame Positionen zu allen wichtigen internationalen Themen zu entwickeln. Die beiden Volkswirtschaften sollen enger vernetzt, die Rechtssysteme harmonisiert und die Verteidigungs- und Sicherheitspolitik angenähert werden . Mehr Kooperation ist auch bei den Themen Klimaschutz und Energiewende geplant. Macron wandte sich ebenfalls an die Jugend: Austausch- und Kulturprogramme zwischen den beiden Ländern sollen in der Zukunft stärker gefördert werden. Am Montag sollen französische Parlamentarier nach Berlin kommen und deutsche Abgeordnete nach Paris fliegen.