Merkel zu Renzi und seinem Referendum: “Ich bin traurig.”

Viele Medien sehen in dem “Nein” der Italiener zum Verfassungsreferendum eine Gefahr für Europa. Das Polit-Beben in Rom sei ein neuer Stresstest für Brüssel. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel verliert mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi einen Verbündeten. Sie zeigte sich enttäuscht: “Ich bin traurig, dass das Referendum in Italien nicht so ausgegangen ist, wie der Ministerpräsident sich das gewünscht hat. Denn ich habe seinen Reformkurs immer unterstützt. Aber das ist natürlich eine inneritalienische Entscheidung, die wir zu respektieren haben.” Dem französischen Finanzminister Michel Sapin zufolge steckt hinter dem Votum in Italien kein Anti-EU-Protest. Er betonte: “Das Referendum in Italien war eine Abstimmung zur Verfassung. Man sollte da nichts anderes hineininterpretieren. Die Italiener haben ganz klar mit “Nein” gestimmt. Aber wenn man ihnen eine ihnen eine Frage zu Europa stellt, dann sind sie voll und ganz für das Konstrukt Europa und für ein Italien innerhalb Europas.” Für Euro-Gruppenchef Jeroen Dijsselbloem macht das Referendum keinen großen Unterschied. Er erklärte: “Es ist ein demokratischer Prozess und es ändert nicht wirklich die wirtschaftliche Situation in Italien oder die der italienischen Banken. Die Probleme, die wir heute haben, sind die gleichen, die wir bereits gestern hatten und wir müssen uns weiterhin um sie kümmern.”