Merkels Ministerwahl zeigt eindrucksvoll, wie gefährdet ihre Kanzlerschaft wirklich ist

Kanzlerin Angela Merkel tritt während der Koalitionsverhandlungen vor die Kameras.
Kanzlerin Angela Merkel tritt während der Koalitionsverhandlungen vor die Kameras.

Die Meldung bestimmte schon am Morgen die Schlagzeilen. Angela Merkel will Jens Spahn zum Gesundheitsminister machen. Den Jens Spahn, der der Kanzlerin 2016 auf dem CDU-Parteitag eine empfindliche Niederlage zufügte. Den Mann, der sich seither in der Rolle des Merkel-Chefkritikers gefiel.

Es deutet einiges darauf hin, dass Merkel Spahn nicht ins Kabinett holen wollte. Auf der einst durch die Medien wabernden Ministerliste tauchte sein Name nicht auf. Da sollte noch ein anderer Nordrhein-Westfale dem Kabinett angehören. Hermann Gröhe, früherer CDU-Generalsekretär und jetziger Gesundheitsminister, ein solider, unscheinbarer, stocknüchterner Mann. Ein Typ ganz nach Merkels Geschmack. Seine Zeit als Minister dürfte jetzt vorbei sein.

Merkel-Kritiker Spahn ist ein streitbarer Geist

Merkel hat dem Druck nachgegeben. Immer mehr Christdemokraten hatten sich in den vergangenen Tagen für Spahn stark gemacht. Der 37-jährige Münsterländer gilt für viele in der CDU als Garant einer konservativen Wende, wie sie der Polit-Jungstar Sebastian Kurz in Österreich vollzogen hat. Spahn ist ein streitbarer Geist. Früh wollte er eine striktere Flüchtlingspolitik. Von einer SPD-Bürgerversicherung hält er nichts. Mit ihm dürften die Debatten am Kabinettstisch deutlich lebendiger werden.

Weiterlesen auf businessinsider.de