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Meryl Streep: „Ich stellte mich tot, bis die Schläge aufhörten“

Meryl Streep wurde Opfer einer Gewaltattacke. (Bild: Getty Images)
Meryl Streep wurde Opfer einer Gewaltattacke. (Bild: Getty Images)

Auf einer Veranstaltung in New York berichtete die Schauspielerin Meryl Streep von zwei Vorfällen aus ihrem Leben, in denen sie mit Gewalt konfrontiert wurde. Einmal habe sie einen „Gangster“ sogar in die Flucht geschlagen.

Ungewöhnlich offen und sichtlich emotional verriet Meryl Streep bei den „International Press Freedom Awards“ in New York ein persönliches Erlebnis, das sie lange für sich behalten hatte. Die dreifache Oscar-Preisträgerin war der Ehrengast der Veranstaltung, bei der alljährlich Journalisten für ihre besonderen Verdienste zur Pressefreiheit ausgezeichnet werden. Meistens gehen die Preise an Reporter und Publizisten, die in ihrer Arbeit bedrängt, bedroht oder behindert werden.

Streep nutzte die Plattform, um aus ihrem eigenen Leben zu berichten. Auch sie kenne echten Terror, sagte die Charakterdarstellerin. Zwei Erlebnisse, bei denen sie mit Gewalt in Berührung kam, hätten sie „auf tiefster Ebene verändert“. Die 68-Jährige gestand in ihrer Rede, von Natur aus nicht unbedingt mutig zu sein. Doch habe sie einmal einen „Gangster“ in die Flucht geschlagen.

In ihrer Schilderung erwähnte Streep zwar nicht, wann sich jener Vorfall zugetragen habe und wer alles in das Geschehen involviert war. Doch als Zeugin habe sie miterlebt, wie eine andere Person misshandelt worden sei. Dabei sei Streep „komplett durchgedreht“ und auf den Täter zugestürmt. Wer ihr diese Geschichte nicht glaube, könne ruhig die Sängerin Cher befragen. Die sei nämlich bei dem Vorfall ebenfalls anwesend gewesen.

Die Sängerin Cher soll gemeinsam mit Meryl Streep Zeugin einer Misshandlung gewesen sein. (Bild: AP Photo)
Die Sängerin Cher soll gemeinsam mit Meryl Streep Zeugin einer Misshandlung gewesen sein. (Bild: AP Photo)

Eine andere Anekdote verstörte das Publikum aber noch viel mehr. Streep berichtete, wie sie einmal selbst Opfer einer Gewaltattacke geworden sei. Von einem Täter, den sie in ihrer Rede nicht beim Namen nannte, sei sie derart schlimm verprügelt worden, dass sie „wie von oben herab zugeschaut“ habe, wie ohne Unterlass auf sie eingeschlagen wurde. „Ich stellte mich tot, bis die Schläge aufhörten“, sagte eine sichtlich aufgewühlte Meryl Streep.

Bezüglich der anwesenden Journalisten sagte Streep: „Frauen können Details sehr viel besser aufschnappen“. Sie hätten – im Gegensatz zu Männern – eine wesentlich höhere Alarmbereitschaft in gefährlichen Situationen. Und dann fügte die Schauspielerin vor dem Hintergrund der Harvey-Weinstein-Debatte eine ironische Bemerkung hinzu: Das sei ja beim „investigativen Journalismus als auch in der Schauspielerei sehr nützlich“.

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