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Merz brüstet sich mit weiblicher Unterstützung - Twitter reagiert mit "#WirFrauenGegenMerz"

Friedrich Merz vor seinen Konkurrenten Armin Laschet und Norbert Röttgen. In der Gunst der Frauen sieht das offensichtlich anders aus. (Bild: REUTERS/Christian Mang/Pool)
Friedrich Merz vor seinen Konkurrenten Armin Laschet und Norbert Röttgen. In der Gunst der Frauen sieht das offensichtlich anders aus. (Bild: REUTERS/Christian Mang/Pool)

Friedrich Merz befindet sich im Endspurt um den CDU-Vorsitz. Doch auf Twitter formiert sich Widerstand: Der Hashtag #WirFrauenGegenMerz wird zum Trend.

Die drei Kandidaten, die sich für die Spitze der Christdemokraten bewerben, nutzen jede Gelegenheit, um sich vor der Abstimmung am 16. Januar zu positionieren. Doch für Friedrich Merz gab es gleich zwei herbe Rückschläge. Zuerst hatte sich die Frauen-Union deutlich gegen Merz ausgesprochen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtete, sprachen sich nur zwei bis drei der Vorstandsmitglieder der Frauen-Union für ihn aus. Die Konkurrenten Armin Laschet und Norbert Röttgen bekamen zwölf beziehungsweise zehn der Stimmen. Bei der informellen Abstimmung zeichnete sich also ein deutliches Meinungsbild gegen Merz ab. Die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, erklärte, es gebe eine klare Präferenz für Armin Laschet und Norbert Röttgen und begründete dies so: “Wir brauchen jetzt einen starken Zusammenhalt, damit die CDU weiter die führende Partei in der Mitte der Gesellschaft bleibt.” Dies sind auch deshalb keine guten Nachrichten für Merz, weil beim Parteitag der CDU von den 1001 Delegierten immerhin 300 Frauen sind.

Twitter-Trend gegen Merz

Dazu formiert sich jetzt auch online weiblicher Widerstand gegen den Kandidaten. Dabei hatte sich Merz bemüht, Wählerinnen auf seine Seite zu ziehen. In einem Interview mit der “Bild” freute er sich über eine Initiative unter dem Namen “Wir Frauen für Merz”, die ganz ohne sein Zutun entstanden sei. Auch eine eigene Facebook-Gruppe wurde im vergangenen Februar gegründet.

Knapp unter zweieinhalbtausend Follower hat die von der CDU-Kreisabgeordneten Dominique Emerich - Freundin von JU-Chef und Merz-Unterstützer Tilman Kuban - ins Leben gerufene Seite. Doch der weibliche Widerstand gegen Merz als CDU-Chef ist stärker. Auf Twitter trendet momentan der Hashtag #WirFrauenGegenMerz. Unter dem Hashtag wurden bereits Tausende Tweets gepostet, die sich ziemlich eindeutig gegen Merz aussprechen.

Auch prominente Frauen, wie die Rapperin und Autorin Lady Bitch Ray schlossen sich dem Hashtag an.

Und SPD-Politikerin Derya Türk-Nachbaur sieht die oben genannten CDU-Politikerinnen auf ihrer Seite.

Ein Hauptargument gegen Merz, das in den Tweets immer wieder auftaucht, ist eine Abstimmung aus dem Jahr 1997. Damals wurde die Vergewaltigung in der Ehe als eigener Straftatbestand ins Gesetz aufgenommen. Es stimmten dennoch 138 Abgeordnete dagegen, unter ihnen: Friedrich Merz. Einen echten Sinneswandel nehmen viele Frauen ihm offenbar bis heute nicht ab.

Auf der Plattform change.org wurde sogar eine eigene Petition unter dem Titel “Merz verhindern” gestartet. Der Twitter-Trend dürfte seinem Image weder bei den 300 weiblichen CDU-Delegierten, noch bei künftigen Wählerinnen-Stimmen helfen.

Video: Die Junge Union stellte sich im November hinter Friedrich Merz