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Nach Messerattacke in Brüssel: Staatsanwaltschaft hat erste Details zum Täter

Nach dem tödlichen Messerangriff auf einen Polizisten in der belgischen Hauptstadt Brüssel werden immer mehr Details zum Täter bekannt. Der Mann hatte sich anscheinend im Gefängnis radikalisiert und stand auf einer Terrorliste.

Der Sprecher der Bundesanwaltschaft, Eric van Duyse, erklärte, dass der Verdächtige, Yassine M., geboren 1990 in Brüssel, belgischer Staatsangehöriger sei. "Er wohnt in Evere. Er war der Justiz wegen mehrerer Delikte bekannt, wegen derer er zwischen 2013 und 2019 hinter Gittern war. Er steht auch auf der Liste des OCAM, des belgischen Geheimdienstes." Die Ermittlungen seien derzeit noch nicht abgeschlossen, der Verdächtige würde vom Ermittlungsrichter angehört, sobald es sein Zustand erlaube.

Den Ermittlern zufolge war der Mann wenige Stunden vor der Tat zur Polizei gegangen und um psychologische Hilfe gebeten. Die Beamten brachten ihn in eine psychiatrische Abteilung, wie und warum er nicht dort blieb, wird noch geklärt werden müssen.

Der belgische Königspalast schrieb auf Twitter: "Unsere Gedanken sind bei der Familie und den Angehörigen des Opfers". Auch die EU-Kommission reagierte bestürzt. Man sei zutiefst schockiert über diesen Anschlag in dieser Stadt, die allen gehöre, so ein Sprecher in Brüssel.

In Belgien wurden in den vergangenen Jahren mehrere Terroranschläge verübt. Bei dem schweren Terrorangriff am 22. März 2016 explodierten insgesamt drei Bomben in Brüssel - zwei am Flughafen Zaventem und eine in einer U-Bahn bei der Station Maelbeek nahe den EU-Institutionen. Dabei kamen mehr als 30 Menschen ums Leben, mehrere Hundert wurden teils schwer verletzt. Im Dezember beginnen die Verhandlungen im Prozess dazu.