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Messi vs. Ronaldo: Klar, wer hier der Gott ist!

Der WM-Auftakt hätte für die beiden Superstars nicht unterschiedlicher verlaufen können. Während Cristiano Ronaldo gnadenlos lieferte, versagte Lionel Messi. Ein Trend, der sich schon länger abzeichnet.

Lionel Messi spielt seine vierte WM mit Argentinien.
Lionel Messi spielt seine vierte WM mit Argentinien.

Lionel Messi drosch den Ball ein letztes Mal senkrecht in den Himmel, dann war Schluss. 1:1. Nur ein Punkt zum Auftakt für Argentinien gegen Island. Okay, die Wikinger sind seit der EM 2016 zumindest in Europa en vogue, als sie unter anderem England aus dem Turnier warfen. Für Mitfavorit Argentinien ist das 1:1 trotzdem eine große Enttäuschung, zumal mit Kroatien noch ein ganz dicker Brocken als Gruppengegner wartet.

Es war relativ mau, was die Albiceleste anbot. Gegen tief stehende Isländer fiel der Mannschaft in der Offensive herzlich wenig ein. Der Ball war im Prinzip permanent im Besitz von Messi, gemäß dem Motto: Der wird das Ding schon wuppen. Doch es ist ihm schlichtweg nicht gelungen. Was Messi auch probierte – es misslang. Schlimmer noch: Messi versagte.

In der 63. Minute wurde Meza von Magnusson im Strafraum geschubst, klare Sache: Elfmeter. Messi trat an und scheiterte an Island-Keeper Halldorsson. Der ist jetzt bestimmt Staatsheld auf der Insel im Nord-Atlantik. Aber was war das für ein schwacher Elfmeter! Mal so gar nicht Messi-like. Halbhoch, halbmittig, halbscharf. So schießt man bei einer WM keinen Strafstoß und schon gar nicht, wenn man Lionel Messi heißt.

Ronaldo-Show nach der Schock-Nachricht

Da bekam die Welt am Freitagabend vom anderen Fußballgott schon ganz anderes zu sehen. Cristiano! Cristiano! Cristiano! Ronaldo sorgte im Popcorn-Thriller gegen Spanien mit seinem Dreierpack für die ersten echten Highlights dieser WM. Und das nur Stunden nach Bekanntgabe einer empfindlichen Strafe wegen eines angeblichen Steuervergehens. Ronaldo muss 18,8 Millionen Euro an den spanischen Fiskus nachzahlen und kassierte obendrein eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung.

Das konnte den Superstar der Portugiesen aber nicht davon abhalten, einen Elfmeter (im Gegensatz zu Messi) sicher zu verwandeln, den Ball Spaniens Torhüter De Gea durch die Finger zu dreschen und kurz vor Schluss einen Sahnefreistoß in den Winkel zu schweißen.

“Cristiano erschien in der Rolle Gottes”, schrieb die russische Zeitung Sport Express. Der 33-Jährige hat zum x-ten Mal bewiesen, was in ihm steckt, wenn die großen Spiele anstehen. Er hat gleich zu Beginn des Turniers geliefert.

Messi unfähig, Ronaldo unwiderstehlich

Im Gegensatz zu Messi. Argentinien lechzt nach dem dritten WM-Titel, vor allem nach der Finalniederlage gegen Deutschland 2014. Wieder soll es der heilige Leo richten. Messi muss erneut die ganze Last auf seinen schmalen Schultern tragen. Damit hat er im Trikot der Albiceleste per se Schwierigkeiten. Kritiker werfen ihm vor, seine Leistungen, die er seit Jahren für den FC Barcelona bringt, im Nationalteam nicht abrufen zu können.

Auch der überstürzte Rücktritt aus der Nationalmannschaft nach der Copa America 2016 wird ihm von Teilen der Argentinier immer noch übel genommen. Damals begründete er seine Entscheidung mit der eigenen Unfähigkeit, mit Argentinien einen großen Titel zu gewinnen.

Den hat Ronaldo mit Portugal vor zwei Jahren geholt. Zudem weiß CR7 gar nicht mehr, wie sich Misserfolg in der Champions League anfühlt. Messi muss einsehen, dass nicht er, sondern Ronaldo der prägende Spieler der letzten drei Jahre ist. Und diese Geschichte wird bei der WM zum Leidwesen des Argentiniers schonungslos weitergeschrieben.