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Meta übertrifft Umsatzerwartungen und sorgt für einen spontanen Kurssprung von 20 Prozent

Meta-Gründe Mark Zuckerberg kündigt an, im kommenden Jahr die Kosten zu senken. - Copyright: Picture Alliance/dpa
Meta-Gründe Mark Zuckerberg kündigt an, im kommenden Jahr die Kosten zu senken. - Copyright: Picture Alliance/dpa

Der Facebook-Konzern Meta hat im vergangenen Quartal trotz eines erneuten Umsatzrückgangs besser abgeschnitten als von Analysten erwartet. Die Erleichterung der Anleger entlud sich in einem Kurssprung von gut 20 Prozent im nachbörslichen Handel am Mittwoch. Meta schraubte auch die Aktienrückkäufe um 40 Milliarden US-Dollar (36,3 Milliarden Euro) hoch und Gründer und Chef Mark Zuckerberg stellte weitere Kostensenkungen in Aussicht.

2023 solle für den Konzern ein "Jahr der Effizienz" werden, sagte Zuckerberg. Der Fokus liege darauf, "stärker und wendiger" zu sein. Meta werde Schichten im mittleren Management entfernen, damit Entscheidungen schneller getroffen werden. Projekte, die nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, sollen schneller gestoppt werden.

Abkühlung des Online-Werbemarktes trifft Meta

Meta hatte im vergangenen Herbst bereits den Abbau von rund 11.000 Jobs bekannt gegeben. Der Konzern verbuchte für das Quartal nun Umstrukturierungskosten von 4,2 Milliarden US-Dollar (3,8 Milliarden Euro). Im laufenden Jahr sollen zudem die Ausgaben niedriger als zuvor veranschlagt ausfallen, unter anderem durch geringere Investitionen in Rechenzentren.

Der Konzernumsatz sank im vergangenen Quartal im Jahresvergleich um vier Prozent auf gut 32,16 Milliarden US-Dollar (29,3 Milliarden Euro). Am Markt waren noch etwas niedrigere Erlöse von 31,5 Milliarden US-Dollar (28,6 Millarden Euro) erwartet worden.

Meta mit dem Geschäftssäulen Facebook und Instagram wurde schon in vorherigen Quartalen von der Abkühlung des Online-Werbemarktes getroffen. Jetzt habe es Zeichen der Erholung bei Anzeigen aus der Reisebranche und dem Gesundheitsbereich gegeben. Unterm Strich fiel der Quartalsgewinn um 55 Prozent auf 4,65 Milliarden US-Dollar (4,2 Milliarden Euro).

Investitionen ins Metaverse

Die Nutzerzahlen wachsen derweil weiter. So kommt Facebook inzwischen auf zwei Milliarden täglich aktive Nutzer – ein Zuwachs von 16 Millionen binnen drei Monaten. Mindestens eine App von Meta nutzten zuletzt 2,96 Milliarden Nutzer pro Tag nach 2,93 Milliarden drei Monate zuvor.

Trotz der neuen Sparsamkeit lässt sich der Konzern die umstrittene Entwicklung digitaler Welten unter dem Schlagwort "Metaverse" weiter viel Geld kosten. Die Sparte Reality Labs, in der das Geschäft mit virtueller Realität gebündelt ist, verbuchte im vergangenen Quartal einen operativen Verlust von rund 4,3 US-Milliarden Dollar (3,9 Millarden Euro). Darin seien auch Restrukturierungskosten enthalten, sagte Finanzchefin Susan Li. Im gesamten Jahr 2022 addierte sich das operative Minus auf 13,7 Milliarden US-Dollar (12,5 Milliarden Euro) – bei einem Umsatz von nur 2,16 Milliarden Dollar (1,96 Milliarden Euro).

Finanzchefin Li bekräftigte frühere Prognosen, dass der Verlust der Reality Labs in diesem Jahr noch höher ausfallen werde. Zuckerberg hatte das Metaverse zur Zukunft des Unternehmens erklärt und den Konzernnamen von Facebook zu Meta geändert. Vor allem nach schwachen Zahlen für das dritte Quartal gab es Murren in Anlegerkreisen über die hohen Verluste der Reality Labs. Zuckerberg bekräftigte jedoch, dass die Investitionen für die langfristige Zukunft wichtig seien.

Meta will Führungsrolle bei KI-Technologien übernehmen

Als "spannenden Bereich" hob Zuckerberg jetzt auch Software mit künstlicher Intelligenz wie Chat GPT hervor, die menschliche Sprache nachahmen oder eigenständig Bilder aus Textbeschreibungen erzeugen kann. Meta strebe eine Führungsrolle bei solchen Technologien an. Zugleich gehe es darum, durch mehr Effizienz die aktuell hohen Kosten für Rechenleistung bei solchen Anwendungen zu senken.

Für das laufende Quartal prognostizierte Meta einen Umsatz zwischen 26 und 28,5 Milliarden Dollar. Zumindest näher zum oberen Ende der Spanne liegt das über der Analysten-Erwartung von gut 27 Milliarden Dollar (24,5 Milliarden Euro). Und der Konzern könnte damit auch nach mehreren Quartalen mit schrumpfenden Erlösen ein Umsatzplus schaffen – der Vergleichswert aus dem ersten Vierteljahr 2022 liegt bei 27,9 Milliarden Dollar (25,4 Milliarden Euro).

dpa/kit

Dieser Artikel wurde am 3.2.2023 aktualisiert und erschien erstmalig am 2.2.2023.