Michael Kessler als rachsüchtiger Comedian: Verdis Oper "Rigoletto" als True-Crime-Format
Im Juni begleitete die Miniserie "For the Drama" die Probenarbeit an der Bayerischen Staatsoper mit einer fiktionalen Geschichte. Nun legt ARD Kultur Verdis bekannte Oper "Rigoletto" als True-Crime-Format neu auf. Michael Kessler spielt einen umstrittenen Social-Media-Komiker.
Die Oper "Rigoletto" gilt als das erste Meisterwerk des italienischen Komponisten Giuseppe Verdi (1813-1901). Sie erzählt vom titelgebenden Hofnarren, der im Auftrag des Herzogs von Mantua schlecht über andere Höflinge redet. Als der Herzog Rigolettos einzig wahre Liebe, seine Tochter Gilda, umwirbt, beschließt Rigoletto, ihn umbringen zu lassen. Doch durch einen unglücklichen Zufall stirbt stattdessen Gilda. 173 Jahre nach ihrer Uraufführung am Teatro La Fenice in Venedig wird die Geschichte nun von ARD Kultur in die Gegenwart übertragen.
"Der Fall Rigo" (ab 25. September in der ARD Mediathek und auf ardkultur.de) bereitet die Oper als True-Crime-Format auf: Rigo Triboulet (Michael Kessler) ist hier ein umstrittener Social-Media-Comedian. Als seine geliebte Tochter Gilda (Lea Zoë Voss) eines Morgens tot im Bett von Rigos Manager Mantua (Anton Rubtsov) aufgefunden wird, wird das Interesse der Reporterin Franziska Helmholz (Viktoria Ngotsé) geweckt. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Roman (Denis "Marshall" Ölmez) möchte sie die Hintergründe der Tat ermitteln. Hierfür sichten sie Beiträge aus einem Boulevard-Magazin zum Fall und befragen Rigos Wegbegleiter (unter anderem gespielt vom "Bachelor" Niko Griesert und Deichkind-Musiker Sascha Reimann alias Ferris MC).
Oper trifft auf zeitgenössische Trends
"Mit diesem Projekt zeigt ARD Kultur, dass es möglich ist, 'Alte Meister' im modernen Gewand erscheinen zu lassen und eine tiefgründige Interpretation eines klassischen Stoffs zu bieten, während wir gleichzeitig das Original würdigen", beschreibt Kristian Costa-Zahn, Programmgeschäftsführer und Head of Content bei ARD Kultur, die Intention hinter "Der Fall Rigo". Tatsächlich bedient sich der von Matthias Bollwerk inszenierte Kurzfilm (Buch: Floris Asche) von Social Media bekannten Trends und übt gleichzeitig Kritik an allzu reißerischer Medienberichterstattung. Auszüge aus der Verdis Oper sind immer wieder im Hintergrund zu hören.
"Der Fall Rigo" ist nicht der erste Ansatz von ARD Kultur, Hochkultur einem breiten und jüngeren Publikum zugänglich zu machen: Erst im Juni erzählte die Miniserie "For the Drama" eine fiktionale Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der realen Proben zu "Die Fledermaus" an der Bayerischen Staatsoper. Für Herbst 2024 ist ein weiteres Projekt geplant.